Ampel für Radverkehr an AS Pützchen erst auf Nachfrage zugehängt

Die A 59 ist aktuell gesperrt, damit die Bahnstrecke der S 13 ausgebaut werden kann. An der AS Pützchen wurde mal wieder der Radverkehr nicht mitgedacht.

Die Siegburger Straße ist eine wichtige Radroute zum Einpendeln in die Stadt. An der Anschlusstelle Pützchen hat man auf beiden Seiten der Autobahn Ampeln. Das ist etwas, an das man sich halt gewöhnt. Die Siegburger Straße ist für den Autoverkehr viel angenehmer als für den Radverkehr, siehe den Artikel dazu. Nun bei der Baustelle haben sie aber eine Chance vertan.

Man kommt hier von Osten an und sieht die Absperrung, man kann nicht mehr auf die Autobahn fahren.

Man kann auch gut sehen, dass die Auffahrt komplett gesperrt ist, sowohl hier der Rechtsabbieger als auch dahinter der Teil.

Bei dem Radweg kann man also gefahrlos queren, da gibt es keinen Autoverkehr mehr. Auch dahinter nicht. Man hat aber die Ampeln nicht abgehängt. Und als wäre die zusätzliche Wartezeit für den Radverkehr nicht schon nervig genug, nun steht man hier sinnlos an einer roten Ampel:

Laut Transparenzbericht zum Radentscheid ist das Ziel bei den Baustellen dieses hier:

Freie Fahrt: Geh- und Radwege nutzbar halten.

Die Stadt Bonn schafft und setzt neue Standards um, damit Geh- und Radwege jederzeit nutzbar sind. Hierunter fallen eine sichere und gleichberechtigte Baustellenführung des Fuß- und Radverkehrs, eine Prioritäre Parkraumüberwachung und die Ausweitung der Reinigungs- und Winterdienste auf Geh- und Radwege sowie die ganzjährige Instandhaltung der Infrastruktur.

Bei der Darstellung zur Umsetzung findet man nur das hier:

Die Einrichtung von Baustellen orientiert sich an den Vorgaben der StVO. Anlassbezogen wird der Leitfaden „Baustellenabsicherung im Bereich von Geh- und Radwegen“ der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte (AGFS) herangezogen.

So richtig überzeugend wirkt das nicht. Und das hier ist ein konkretes Beispiel.

Mir ist nicht direkt klar, warum das hier so ist.

  1. Es könnte sein, dass man die Ampeln gar nicht zuhängen darf. Das wäre natürlich total bescheuert, aber die Verwaltung muss sich natürlich an bescheuerte Vorgaben haben.
  2. Die Stadtverwaltung hat es einfach nicht mitgedacht.
  3. Diese Baustelle wurde von Straßen NRW eingerichtet, und die haben das nicht mitgedacht.
  4. Die ausführende Baufirma hat es nicht bedacht.

Da ich mir die erste Option nicht vorstellen kann, wird es wahrscheinlich die zweite oder dritte Option sein. Mir als Bürger ist das aber am Ende egal, ich will nicht sinnlos an einer roten Ampel warten müssen. Daher habe ich diese Erwartung einmal an die Stadtverwaltung kommuniziert.

E-Mail an tiefbauamt@bonn.de am 26.06.2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

die AS Pützchen ist nun gesperrt, am Knotenpunkt mit der Siegburger Straße und Am Herz-Jesu-Kloser stehen entsprechende Absperrungen für den Autoverkehr. Ein Foto finden Sie im Anhang.

Die Signalgeber für den Radverkehr sind allerdings weiterhin aktiv, obwohl es keinen querenden Verkehr mehr geben kann. Man muss dort zu Fuß oder mit Rad sinnlos an einer roten Ampel warten.

An dieser Stelle hätte ich mir gewünscht, dass mit Einrichtung der Absperrungen auch die Signalgeber für den Radverkehr zugehängt worden wären. Ich bitte Sie, dies noch nachzuholen.

Mit freundlichen Grüßen

Martin Ueding

Schon am nächsten Tag bekam ich eine E-Mail, die anscheinend gar nicht so direkt als Antwort an mich, sondern an das Tiefbauamt gerichtet war. Ich war jedoch auch im CC der E-Mail. Ein Bauleiter der zuständigen Signalbaufirma bestätigte, dass sie sich darum im Laufe des Vormittags (des 27.06.2023) kümmern wollen.

Das war dann auch schnell erledigt, und seitdem sind die relevanten Signalgeber verhängt:

Ich freue mich darüber, dass das Tiefbauamt das so schnell hat umsetzen lassen. Gleichzeitig bin ich etwas enttäuscht, dass das von der zuständigen Behörde (ob Stadt Bonn, Straßen NRW oder Autobahn GmbH) nicht direkt mitgedacht worden ist.