Die Fahrbahn ist Lava

Es ist unglaublich, wie stark der Drang bei Kraftfahrer*innen ist, bloß nicht auf der Fahrbahn stehenzubleiben. Als wäre die Fahrbahn dann plötzlich Lava und das Fahrzeug würde explodieren. Ein Beispiel.

Ich habe in Köln auf die Bahn gewartet, von dort aus kann man wunderbar auf die Straße darunter schauen. Dort gibt es im vorderen Teil zwei Fahrstreifen, weiter hinten dann vier. Auf beiden Seiten einen Gehweg mit getrenntem Radweg. Naja, und der Typ im LKW ist dann zum Halten auf den Radweg gefahren.

So richtig kann ich das nicht verstehen. Ja, man möchte dem Autoverkehr aus dem Weg gehen. Wenn ich selbst Auto fahre, spüre ich auch diesen Druck im Nacken. Und auch ich habe irgendwie das Bedürfnis Platz zu machen und den Verkehr nicht zu blockieren. Weil man das Gehwegparken überall vorgemacht bekommt, kostet es mich dann einen aktiven Gedanken eben einfach auf der Fahrbahn zu halten. Und wie man im Foto sieht, ist da auch mehr als genug Platz auf der Fahrbahn.

Auf dem Radweg hingegen ist dann ganz schnell nicht mehr genug Platz. Selbst der Gehweg ist dort zu schmal wenn gerade ein S-Bahn angekommen ist und die Leute in den Technologiepark strömen.

Das Gehwegparken scheint so dermaßen tief drin zu sein, dass wir wahrscheinlich noch Jahrzehnte brauchen, damit das mal weniger wird. Ein Kampf gegen Windmühlen, scheint mir.