Widdersdorfer Straße – Eine Stroad in Köln

Mein Weg zur Arbeit führt mich entlang der Widdersdorfer Straße. Leider muss ich die einmal überqueren. Und da steht man dann ziemlich lange. Die Straße ist nämlich auf Leistungsfähigkeit für den Kraftverkehr ausgelegt.

Der Radverkehr wird getrennt geführt, das ist an sich eigentlich ganz nett. Das Problem ist dann halt an den Einmündungen. Immerhin gibt es hier eine rote Einfärbung für den Radweg.

Der Radweg ist direkt in der Dooring-Zone auf der anderen Seite der Autos. Das ist nicht so toll. Wie man aber im Foto davor sehen kann, ist die Fahrbahn üppig breit.

An der Brücke ist ein Teil vom Radweg zum Parken freigegeben. Aber das führt dann natürlich auch dazu, dass die Autos über der Linie abgestellt werden, der Radweg also schmaler ist, als er eigentlich sein sollte.

Für den Kraftverkehr gibt es aber Platz für Parkplätze auf beiden Seiten und einem zusätzlichen Fahrstreifen zum Abbiegen. Man möchte nämlich nicht, dass der Kraftverkehr sich hier staut, weil nicht schnell genug nach rechts abgebogen werden kann.

Diese Ampelanlage dort ist auch nur dazu da, dass der Kraftverkehr besser fließt. Möchte ich als Fußgänger dort drüber, muss ich ziemlich lange warten. Daher versuche ich das dort erst gar nicht mehr.

Und dann kommt auch schon die Kreuzung mit dem Maarweg. Da weitet sich die Fahrbahn so weit auf, dass es für jede der drei Richtungen je einen Richtungsfahrstreifen gibt. Die andere Seite hat dann nur einen Fahrstreifen.

Insgesamt hat man hier Platz für vier Autos nebeneinander. In den Kreuzungsbereichen wird das für drei Fahrstreifen zur Kreuzung hin und einem von der Kreuzung weg genutzt. Dazwischen gibt es für jede Richtung einen Fahrstreifen, und dann Parkplätze. Der Radweg auf beiden Seiten ist der Kölner Standard, eher schmal und mit roten Betonsteinen.

An der Straße sind diverse Autohändler und -zulieferer. Richtung Ehrenfeld sind dann auch noch ein paar hohe Wohngebäude, die wohl den ganzen Tag den Lärm vom Kraftverkehr dort abbekommen. Die Geh- und Radwege werden auch gerne zugeparkt, dabei ist dort wirklich genug Platz um auf der Fahrbahn zu parken. Ansonsten gibt es viele Ein- und Ausfahrten, sodass die Straße insgesamt sehr unübersichtlich ist.

Die Ampelphasen sind lang, und man wartet lange, um hier zu queren. Ohne den Schutz einer Ampel zu queren ist eher aussichtslos, dafür ist dort zu den interessanten Zeiten zu viel Verkehr.

Es ist eine Durchgangsstraße, die gleichzeitig versucht Gewerbe und Wohnungen anzubinden. Eine echte Stroad, siehe das Beispiel einer Stroad aus den USA. Und sie ist bei beiden Aufgaben schlecht. Für den Durchgangsverkehr ist sie zu unübersichtlich, und für die Gewerbe und Wohnungen ist es kein Ort, an dem man sich gerne aufhalten würde.