Unnötig zwei Verkehrsströme gleichzeitig behindern
Immer wieder beobachte ich Leute wie sie ihr Fahrzeug auf dem Gehweg abstellen und damit den Fußverkehr behindern. Das tut aber dem Autoverkehr nichts gutes, warum tun sie das dann eigentlich?
Immer wieder beobachte ich Leute wie sie ihr Fahrzeug auf dem Gehweg abstellen und damit den Fußverkehr behindern. Das tut aber dem Autoverkehr nichts gutes, warum tun sie das dann eigentlich?
Viele Gehwege sind effektiv schmaler, weil auf ihnen ständig Autos geparkt werden. Dies kann legal oder illegal passieren, in jedem Fall verringert es allerdings die nutzbare Breite. Mich stört das. Was kann ich als Bürger und Privatperson denn dagegen tun?
Immer wieder findet man Gehwege, die eigentlich üppig breit sind. Dieser hier ist zum Beispiel 10 oder 11 Gehwegplatten breit. Das sind Platten mit 30 cm Kantenlänge, man hat hier also 300 cm Platz! Das wäre sehr angenehm und geht sogar noch über die 250 cm hinaus, die der Radentscheid Bonn als Ziel gesetzt hat. Allerdings hat man hier einen Parkplatz markiert, sodass nur noch knapp über vier Platten als Gehweg nutzbar sind, das sind knapp mehr als 120 cm. Ein Rollstuhl ist um 80 cm breit, ein Kinderwagen auch. Da geht dann nichts mehr mit Begegnungsverkehr.
In Endenich gibt es einen Fußballplatz am Flodelingsweg. Dort sind natürlich auch immer wieder Spiele. Während die Kinder zum Training ohne Auto kommen, reisen bei den Spielen dann genügend Familien mit dem Auto an. Diese könnte man legal einfach weiter westlich auf der Fahrbahn parken. Da man dann aber so weit laufen müsste, parken die Leute da immer auf dem Gehweg. Der ist dann komplett zu mit Autos:
Bei der Firma Kautex gibt es eine normale Fahrbahn mit je einem Fahrstreifen pro Richtung. Wenn man mit dem Auto halten möchte, so kann man das auf der Fahrbahn einfach tun. Gerade abends ist dort nicht mehr so viel Verkehr, als dass sich hinter einem lange Schlangen ausbilden würden. Und selbst wenn, dann ist das halt so.
Morgens auf dem Weg zur Arbeit habe ich im Niemandsland zwischen Holzlar und Hangelar diesen LKW-Anhänger auf dem Gehweg gesehen.
Normalerweise gibt es neben Fahrbahnen Gehwege. Selbst wenn es da Parkplätze auf dem Hochbord gibt, bleibt meist noch ein Anstandsrest Gehweg übrig. Nicht so in der Einflugschneisenstadt Lohmar, bei der man an einer Straßenecke auf dem Hochboard ein Parkverbot aufgestellt hat. Es gilt aber nur »auf dem Mehrzweckstreifen«, und nur unter der Woche tagsüber. Es scheint, als sollte hier ein Schulweg freigemacht werden.
Wenn das Grün am Siebenwegekreuzplatz geschnitten wird, steht der LKW des Grünflächenamtes meist in der Kurve im Halteverbot auf dem Gehweg gegenüber der Einfahrt zum Supermarkt. Das ist aus mehreren Gründen schlecht. Insbesondere kann man dadurch die Kurve nicht mehr einsehen, sodass es für den Autoverkehr bei Gegenverkehr eng wird. Dort fährt auch eine Buslinie entlang, und das macht es dann brenzlig. So sah das die Tage aus:
Früher hatte ich regelmäßig von Privatanzeigen Gebrauch gemacht, um die Gehwege von dort illegal abgestellten Autos zu befreien. Wegen der teilweise zu großzügigen Datenweitergabe haben mich dann schon Nachbar*innen auf der Straße angesprochen und gefragt, was das denn soll.
Die Widdersdorfer Straße in Köln-Ehrenfeld und Köln-Müngersdorf beheimatet einige Autohäuser. Diese werden auch regelmäßig mit Neufahrzeugen beliefert. Und obwohl die Widdersdorfer Straße auf der Fahrbahn an dieser Stelle über vier Fahrstreifen verfügt, werden die Autotransporter regelmäßig auf dem Hochbord geparkt. Das sieht dann so aus:
Neulich in Graurheindorf habe ich vor der Feuerwehr dieses Bild gesehen, das wirklich als Symbolbild genommen werden kann:
Im Bonner Rat haben die Fraktionen der Linke, SPD und Volt am 29.04.2022 eine große Anfrage an die Stadtverwaltung mit dem Titel »Vorgehen der städtischen Verkehrsüberwachung« gestellt. Darin geht es um das geduldete Gehwegparken und die Frage, ob die Verwaltung plant eine Dienstanweisung und Regelfälle zu erstellen. Und natürlich die Frage nach der Fahrradstaffel. Die Anfrage findet man im Ratssystem der Stadt Bonn, ich habe hier auch noch eine Kopie der Anfrage (PDF).
Das hier ist noch ein älterer Fall aus dem Juni 2021, über den ich damals keinen Blogeintrag geschrieben hatte. Jedoch hatte ich die Tage wieder einen solchen LKW gesehen, sodass ich die Geschichte von damals noch erzählen wollte. Ich sah einen LKW mit Anhänger auf dem Geh- und Radweg entlang der Reinold-Hagen-Straße in Bonn.
Am 23.01.2022 stand am Falschparker-Hotspot in Hangelar jemand mit dem Auto auf dem Gehweg. Ich kam dort zu Fuß entlang, vom Gehweg war nur noch ein sehr schmaler Streifen übrig. Im Vorbeigehen habe ich ein Foto gemacht, und später am 24.01.2022 die Anzeige über Weg-Li an die Stadtverwaltung Sankt Augustin geschickt. Am 01.02.2022 hat sich der Sachbearbeiter gemeldet, er hätte die Fahrzeuge verwarnt.
An der Kreuzung Professor-Neu-Allee und Kaiser-Konrad-Straße wurde neulich ein Parkplatz auf dem Gehweg aufgehoben. Wie ich damals schon vorhergesehen hatte, hat das Entfernen der Markierung keinen Unterschied gemacht. Es steht fast immer ein Fahrzeug auf dem Gehweg. Damals hatte ich vorgeschlagen einen Poller zu setzen, jedoch wurde das damals noch nicht gemacht, um mehr Platz auf dem Gehweg zu lassen. Aber anscheinend geht es nicht ohne Schutz.
In einem relativ neuen Baugebiet in Vilich-Müldorf in Bonn parken die Anwohner*innen immer so ein bisschen auf dem Gehweg:
Bei dem Ortstermin in der Endenicher Allee (siehe Blogeintrag zur neuen Endenicher Allee) ist mir die Parksituation in der Max-Bruch-Straße erneut negativ aufgefallen. Siehe dazu auch den Artikel von 2021 und die verlinkten Anfragen von 2018. An der Situation hat sich nichts geändert, daher habe ich das ganze nochmal zum Ordnungsdienst der Stadt Bonn getragen.
In Hangelar gibt es einen Bäcker, vor dem ein echter Falschparker-Hotspot liegt. Der Bäcker hat »nur« 9 KFZ-Stellplätze, sodass sich anscheinend immer wieder Kunden legitimiert fühlen auf dem Gehweg zu parken. Das sieht dann so aus:
Die Siegburger Straße in Bonn ist eine wichtige Verbindung für Radfahrende zwischen Beuel-Mitte, Beuel-Ost und Bechlinghoven, Holzlar, Sankt Augustin. Auf der nördlichen Seite ist ein Gehweg mit »Fahrrad frei«, auf der südlichen Seite ein Schutzstreifen. Weil damals der nördliche Gehweg in beide Richtungen mit dem Fahrrad freigegeben war, und es auf der Fahrbahn rau zugeht, fahren die meisten Leute weiterhin auf dem Gehweg in beide Richtungen. Mehr dazu im Artikel über die Siegburger Straße und dem Artikel über das Ende des Schutzstreifens.