Fazit nach einem Jahr PowerShot G5 X

Vor gut einem Jahr habe ich mir eine neue Kamera gekauft. Zeit für ein Fazit.

Früher hatte ich die Canon EOS 350D, eine günstige Spiegelreflexkamera. Die hatte ich vor dem Auslandsjahr in den USA gekauft, und dort hatte ich sie mit dem (eher billigen) Kit-Objektiv mit 18–55 mm Brennweite dabei. Meine Gastfamilie hat mir dann noch ein 75–300 mm geschenkt, mit dem habe ich auch noch ganz andere Bilder machen können. Später gab mir mein Vater ein hochwertiges 28–135 mm Objektiv, das ich ab da eigentlich nur noch genutzt hatte. Manchmal hatte ich noch das Teleobjektiv dabei, aber so richtig viel habe ich von der Möglichkeit die Objektive zu wechseln keinen Gebrauch gemacht.

Auf Radfahrten fand ich die fette Spiegelreflexkamera mit dem Glas-Objektiv ziemlich mühsam. Die Fotos waren aber deutlich besser als die mit dem Handy. Somit fuhr ich manchmal mit der schweren Kamera um den Nacken Fahrrad, wirklich toll war es aber nicht. Auf meiner Radreise durch die Randstad hatte ich sie erst gar nicht migenommen und nur mit dem Handy fotografiert. Für die Reise nach China war ich auch versucht die zuhause zu lassen, habe sie aber mitgenommen.

Aus diesen Abwägungen kristalisierte sich irgendwann der Gedanke, dass ich mal eine neue Kamera haben möchte, jedoch eine kompakte. Die macht allerdings schlechtere Fotos als die großen. Ich hatte überlegt mir mit dem Geld vom Vollzeitjob eine Kamera aus der Canon R-Serie zu kaufen. Aber ich hätte das gleiche Problem gehabt: sie wäre so groß, dass ich sie nicht mitgenommen hätte. Es fiel mir schwer mich von dem Perfektionismus zu verabschieden und zu akzeptieren, dass eine Kompaktkamera besser ist als eine große Kamera zuhause. Und so habe ich mir dann die Canon PowerShot G5 X Mark II gekauft, siehe den Artikel von letztem Jahr. Ich hatte da lange überlegt, ob es die G5 X Mark II oder die G7 X Mark III werden sollte. Die G7 ist etwas günstiger als die G5. Außerdem hat die G7 einen Anschluss für ein externes Mikrofon, sodass man damit bessere Videos einsprechen kann. Die G5 hat allerdings ein bisschen mehr Zoom (bis 120 mm Kleinbildäquivalent) und einen ausklappbaren OLED-Sucher.

Sucher an der PowerShot G5

Ich entschied mich für die G5 weil es die zum Fotografieren bessere Kamera ist. Videos mit externem Ton habe ich bis heute nicht vermisst. Aber das bisschen mehr Brennweite habe ich an einigen Stellen echt ausgereizt und zwar froh darum. Zum Beispiel bei der Aussicht ins Ahrtal. Der ausklappbare Sucher ist auch wirklich praktisch bei dynamischen Situationen und wenn es einfach zu hell für den eingebauten Bildschirm ist. Ich freue mich also letztlich das beste Modell in dem Formfaktor genommen zu haben.

Seitdem war die Kamera auf allen Radtouren mit, so konnte ich die tolle Stimmung am Bleibtreusee einfangen. Auch auf den Fahrten von Köln zurück habe ich schöne Motive gefunden. Sie war auch auf der Radreise nach Utrecht mit dabei, und auf Kreta habe ich schöne Sonnenuntergänge in Kalamaki und in Matala aufnehmen können. Die Fotos, die mein Vater mit der R-Serie Kamera und dem Teleobjektiv aufnehmen konnte, sehen deutlich besser aus, keine Frage. Dafür habe ich viel mehr alberne Schnappschüsse zwischendurch machen können, weil die Kompaktkamera immer einen Platz in oder an meinem Rucksack findet.

Die Kamera werde ich auch in den nächsten Urlaub ins Hunsrück mitnehmen. Dort kann ich sie beim Wandern einfach vorne am Brustgurt des Rucksacks befestigen und einfach alles fotografieren, was ich mag. Den Rucksack muss ich nicht ausziehen, und es zerrt auch nicht an meinem Nacken. Für meinen Einsatzzweck ist es die perfekte Kamera, hat sich herausgestellt. Seit ich sie habe, mache ich viel mehr Fotos. Und auch die Fotos für den Blog sind besser geworden, weil die Kamera immer im Rucksack ist. Es hat zwar gedauert, bis ich meinen Bedarf wirklich herausgefunden habe, aber jetzt passt es.