Strandurlaub in Kalamaki auf Kreta

Anfang September waren wir für zwei Wochen im Süden von Kreta. Es war ein wunderschöner Strandurlaub, die Erholung tat uns richtig gut. Ich habe schon ein paar Artikel zu einzelnen Ausflügen veröffentlicht, hier kommen noch ein paar allgemeine Dinge über die Reise.

Die Hinflüge von Köln-Bonn aus sind unglaublich früh, der Abflug war um 05:25 Uhr. Es gibt aber auch keine anderen Flüge, anscheinend hat der Flughafen einfach nur die frühen Flüge abbekommen. Wir waren jedenfalls ziemlich übernächtigt, als wir dann endlich in Iraklio angekommen sind. Der Flughafen ist clever an der Nordseite der Insel direkt an der Küste. Die Ferienflieger kommen alle vom Norden aus, und so müssen die Flieger die Insel nicht überfliegen. Der Lärm in der Stadt sollte sich somit minimal darstellen.

Am Flughafen gibt es ein endloses Meer an Mietwagen. Kreta ist dünn besiedelt und daher braucht man leider ein Auto.

Mit Auto ausgestattet, sind wir dann zum Süden der Insel gefahren. Kreta hat sehr hohe Berge, daher fährt man einmal über einen Pass. Die Aussicht aus dem Auto versprach schon einiges.

Kurz vor Kalamaki (Καλαμάκι) geht es dann runter zur Küste, und man konnte das Meer wieder sehen. Mein letzter Urlaub am Meer ist schon ein bisschen her, und so habe ich mich umso mehr darüber gefreut.

Nach dem unkomplizierten Check-In im Hotel hatten wir dann eine super Aussicht auf den Strand, weil das Hotel direkt in der ersten Reihe steht.

Im Hotel gab es direkt eine kleine Kuriosität. Weil die Wasserleitungen alle so alt sind, sollte man das Wasser lieber aus Flaschen trinken. Und da die Abwasserleitungen dafür nicht ausgelegt sind, muss das Klopapier in einen Mülleimer geworfen werden. Das ist ungewohnt, aber natürlich machbar. Nach der Rückreise zuhause habe ich beim Klopapier dann erstmal gestutzt, man gewöhnt sich offensichtlich schnell um.

Der Balkon bot sich dann auch direkt für ein kleines Mittagessen an. An den anderen Tagen haben wir ein sehr üppiges Frühstück unten am Strand bekommen. Ich mochte vor allem den fettigen griechischen Jogurt mit Honig, das war immer ein toller Start in den Tag.

Ich spreche kein Griechisch, aber durch das Physikstudium habe ich das griechische Alphabet gelernt. Und so kann man erstaunlich viel noch rekonstruieren. Auf dem Honig steht »Ελληνικό Μέλι«. In lateinischen Buchstaben ungefähr »Elleniko Meli«. Wenn man weiß, dass es griechischer Honig ist, kann man das mit »(H)ellenisch« und dem französischen »miel«.

Ähnlich geht das hier mit dem Desinfektionsmittel. Das heißt »Αντισηπτικό«, also »Antiseptiko«. Bis auf die Flektion ist das auch genau das griechische Fremdwort, das wir auch nutzen.

Da Kalamaki in einer Bucht liegt, hat man da eine grandiose Aussicht. In die eine Richtung hat man die hohen Berge und Timpaki und Agia Galini.

Die Berge strecken sich richtig weit, das kann man nur im Panorama so richtig gut sehen.

Die andere Seite bietet nicht ganz so hohe Berge, aber das ist auch eine super Aussicht. Vor allem in Kombination.

Beim Baden im Meer muss man ein bisschen aufpassen, weil überall dort so fette Steinplatten herumliegen. Gerade bei viel Brandung kann der Ein- und Ausstieg ins Meer gefährlich werden. Man muss so Schwimmschuhe tragen, die es im Ort allerdings in vielen Läden zu kaufen gibt.

Eine weitere Kuriosität dort sind die ganzen unfertigen Gebäude. Die sind laut unser Gastgeberin im Hotel dort alle so um 2008 angefangen worden, und dann waren die Kredite plötzlich weg und die Bauarbeiten sind nicht weitergeführt worden. Da dort das Bauland aber so günstig ist, werden die auch nicht abgerissen.

Überall kann man diese Art Ruinen sehen. Darum herum ist sehr viel Platz, und anscheinend besteht kein Druck, sie abzureißen und etwas neues zu bauen.

Aber auch in Kalamaki selbst stehen auch unfertige Häuser, die vielleicht einmal weitere Hotels werden sollten. Es gibt anscheinend keinen Druck, da irgendwas gegen zu tun.

Dazu kommt dann noch eine weitere Merkwürdigkeit. Die Hotelbesitzerin hat uns erzählt, dass die Kommune bezüglich der Eigentumsverhältnisse andere Ansichten hat, als die ganzen Leute dort. Laut Kommune sei das nämlich alles nur Pacht, die Eigentümer sehen es aber als Eigentum. Und somit steht das dort alles auf rechtlich eher wackeligen Füßen. Und nach zwei Jahren Corona-Pandemie haben sie auch nicht mehr das Geld, um da einmal gegen zu klagen.

An der Wasserlinie gibt es eine schöne Promenade mit diversen Restaurants und Hotelbars.

In der Straße dahinter stehen einige Autos und man hat die Rückseiten der Hotels.

Eine weitere Besonderheit sind die Eier der Schildkröten. Die liegen wohl im Sand vergraben, und Aktive haben diese entsprechend markiert. Schildkröten schlüpfen wohl morgens und orientieren sich am Glitzern der Sonne im Wasser. Wenn die Stadt aber auch glitzert, werden sie verwirrt. Daher muss man ihnen einen Zaun bauen, damit sie auch wirklich ins Meer finden.

An einem Morgen sind sie geschlüpft. Um den Zaun stand eine Traube Touristen, die alle ein Foto haben wollten. Als wäre das nicht genug, so haben einzelne sich auch den Schildkröten in den Weg gestellt oder sie angefasst. Es ist unglaublich, wie taktlos einige Mitmenschen so sind.

Wo wir gerade beim Strand sind: Teilweise war es so windig, dass man nicht mehr baden gehen durfte. Wir haben jeden Morgen gegen 10 Uhr gespannt geschaut, welche Farbe der Rettungsschwimmer aufhängt. Die Wetterlage hat sich immer über Tage gehalten, von daher war das immer relativ vorhersehbar.

Im kleinen Dorfladen konnte man diverse leckere Dinge kaufen. Die Artikel haben keine Barcodes, sondern noch so einzelne Auszeichnungen aufgeklebt. Die Preise sind auch alle glatt. Beim Wechselgeld haben sie teilweise auf ganze EUR abgerundet, das fühlte sich auch ziemlich interessant an. Jedenfalls habe ich dort Schokokekse gefunden, die im Teig auch noch Kakao haben. Die waren echt lecker!

Recht schnell hatten wir ein Lieblingsrestaurant, das Delphinia. Wir waren fast jeden Abend da und haben aus der großen Auswahl an vegetarischen Vorspeisen gewählt. Gegrillter Feta mit Gemüse, gefüllte Weinblätter, frittierte Zucchini, leckere Salate oder Tagesgerichte wie Briam (Gemüseeintopf mit Kartoffeln). Von dort aus konnte man auch perfekt die Sonnenuntergänge genießen.

Wir waren nicht die einzigen, die vom Essen dort fasziniert waren. Die vielen wilden Katzen und Hunde sind auch immer wieder durch die Restaurants gezogen und haben geschaut, ob sie etwas auf dem Boden finden. Die eine Katze ist sogar auf das Dach gestiegen, um eine bessere Aussicht auf alle Teller zu haben.

Immerhin ist sie von dort nicht heruntergesprungen, es sah aber schon wild aus.

Generell ist es in den Restaurants so, dass man immer kostenlosen Nachtisch bekommt. Je nach Restaurant ist das ein bisschen Kuchen und Eis, manchmal Trauben und Wassermelone. Der Nachtisch reicht dann auch locker für alle, man braucht also keinen zu bestellen. Und natürlich gibt es immer Raki, das ist aber nicht mein Fall.

Die zwei Wochen dort gingen ziemlich schnell vorbei. Wir haben sie echt genossen, und erst dort gemerkt, wie urlaubsbedürftig wir eigentlich waren. Die Rückreise war etwas stressig wegen der merkwürdigen Beschilderung, aber das macht natürlich nicht die Erholung von zwei Wochen kaputt.

Es war mein erster Besuch in Griechenland, und es hat mir gut gefallen. Die Leute wirken sehr nett, das Wetter schön warm und das Meer angenehm zum Baden. Vielleicht sind wir irgendwann wieder da, mal schauen.