Neuer Reifen für das Trekkingrad

Nachdem mir bei der letzten Radtour der Hinterreifen kaputtgegangen ist, brauchte ich einen neuen. Mein Modell gibt es nicht mehr, also musste ich was neues suchen.

Letztlich wollte ich den Reifen eh bald austauschen, im Pannenschutz klafft an einer Stelle ein großes Loch von diversen vorherigen Pannen. So hatte ich im Sommer 2022 den ersten Platten, der gleiche Glassplitter hat mir dann einen weiteren Platten verursacht. Im Herbst 2022 hatte ich dann noch einen dicken Glassplitter im Reifen. Eines dieser Löcher muss mir Anfang 2023 noch einen Platten beschert haben mit einem Splitter oder Steinchen, das genau in das vorherige Loch gepasst hatte. Somit ist der Pannenschutz einfach durch.

Die Sortimente der Reifenhersteller entwickeln sich schneller, als ich das verfolgen könnte. Und ich muss nur selten neue Reifen kaufen, bisher wurden mir die Fahrräder meist gestohlen bevor die richtig fällig waren. Bei meinem alten Gudereit LC-80 hatte ich die Schwalbe Marathon Racer. Die waren an sich ganz cool, weil die wenig Masse und Rollwiderstand hatten. Die haben recht wenig Profil und sind dadurch auf Asphalt sehr angenehm zu fahren. Jedoch hatten sie als Pannenschutz nur eine stichfeste Gewebeschicht, die nicht alles abhalten konnte. Für meinen Alltag waren die nicht robust genug.

Bei meinem aktuellen Radon Solution 9.0 habe ich die Schwalbe Marathon GT Tour. Der ist ein Mittelding zwischen dem Marathon GT ohne Profil und dem GT 365 mit zu viel Profil. Ich fand die ziemlich gut bisher. So sieht das Profil aus:

Der Pannenschutz war auch die ersten 12.000 km zuverlässig, ich hatte keinen einzigen Platten. Der Pannenschutz besteht dort aus einer stichfesten Gewebeschicht und einer zusätzlichen Gummischicht. Allerdings gibt es dieses Modell nicht mehr, Schwalbe hat die aus dem Programm genommen. Der Nachfolger ist vielleicht der Schwalbe Energizer Plus Tour.

Bei der Gelegenheit habe ich dann auch mal bei Continental geschaut, es gibt ja mehrere Hersteller. Da habe ich ein bisschen gebraucht um mich im Produktportfolio zurechtzufinden. Die haben auch verschiedene Varianten vom Pannenschutz, auf deren Seite zu Technologien sind die verschiedenen Schutzarten erklärt. Es ist gar nicht so einfach und die Namen auch total verwirrend:

Technologie Level Art
»Safety System Breaker« 4 Gewebe
»Extra Puncture Belt« 5 Gummi
»Safety Pro Breaker« 6 Gewebe
»Safety Plus Breaker« 7 Gewebe + Gummi
»Safety Plus Pro Breaker « 7 Gewebe + Gummi

Und was ist jetzt der Unterschied zwischen »Safety Plus Breaker« und »Safety Plus Pro Breaker«? Zum »Plus« findet man das hier:

Speziell für E-Bikes bis 50 km/h haben wir unseren Safety-System-Breaker mit einem hochflexiblen Kautschuk kombiniert. Das Resultat ist ein extrem schnitt- und stichfester Breaker, der dank seiner hohen Elastizität einen geringen Rollwiderstand aufweist. Das schont die Umwelt und den Akku. Hohe Beschleunigungsmomente sowie schnelle Kurvengeschwindigkeiten steckt der Breaker problemlos weg. Der Spezialist für schnelle E-Bikes und Räder von Verleihstationen.

Zum »Plus Pro« das hier:

Entwickelt für die einzigartigen Anforderungen moderner E-Bikes und Lastenräder bis zu 50 km/h. Unsere Safety Plus Pro Breaker-Technologie kombiniert hochflexibles Gummi mit der bewährten Festigkeit unserer dicht gewebten, pannensicheren PolyX-Fasern. Die hohe Elastizität hält den Rollwiderstand niedrig und verlängert die Lebensdauer des E-Bike-Akkus, so dass Sie mit jeder Ladung mehr Kilometer zurücklegen können. Bei Fahrten mit schweren Lasten trägt der Safety Plus Pro Breaker zu einem sicheren Fahrverhalten im dichten Verkehr und in scharfen Kurven bei, egal unter welchen Bedingungen.

Beide sind für E-Bikes bis 50 km/h entwickelt. Beide haben Gewebe und Gummi als Schutz. Beide haben einen niedrigen Rollwiderstand, beide sind für hohe Kurvengeschwindigkeiten ausgelegt. Sie sind auch beide »Level 7«. Ist der Unterschied etwa das Gewebe? Bei dem »Plus Pro« steht etwas von »PolyX«. Auf den Abbildungen sieht es aber genau gleich aus.

Das sind echt so diese Art von Marketingtexten bei denen jedes Produkt immer ganz toll ist. Ich bin ja durchaus bereit mehr zu bezahlen, wenn ich die Vorteile erkennen kann. Hier kann ich das nicht.

Weil ich den »Schwalbe Dual Guard« bei den bisherigen Schwalbe Marathon GT Tour ziemlich überzeugend fand, wollte ich das wieder haben. Also bei Continental dann »Plus« oder »Plus Pro«.

Ich probiere jetzt einmal den Continental Contact Plus City aus. Der hat sehr wenig Profil und sollte damit auf Asphalt gut laufen. Dann hat er den »Safety Plus« Pannenschutz. Auf dem gelegentlichen Schotterweg sollte es noch akzeptabel laufen.

Bei Continental gibt es die Reifen aber nicht in den 40 mm Breite, die ich bisher habe, sondern nur in 37 oder 42 mm. Da ich lieber weniger Rollwiderstand als Fahrkomfort habe, bestellte ich den in 37 mm Breite.

Das Profil hier sieht auch ziemlich gut für meinen Einsatz aus. Eher weniger Profil, eine glatte Lauffläche:

Bisher bin ich vielleicht 150 km damit gefahren, es macht einen ganz soliden Eindruck. Einen wirklichen Unterschied zu vorher konnte ich aber noch nicht ausmachen. Das Fahrrad fährt sich nicht deutlich leichter oder schwerer als vorher. Von daher scheint das ein guter Ersatz zu sein!

Wie der Pannenschutz ist, werden wohl die nächsten 10.000 km zeigen.