»Bumm!« — Reifen und Schlauch verabschieden sich gleichzeitig

Bei einer Radtour ist mir der Schlauch geplatzt. Das hatte ich so auch noch nie.

Seit Ewigkeiten liegt hier ein Entwurf für einen Blogartikel zum Siegradweg, und ich bin noch nicht wieder die komplette Strecke bis nach Rosbach gefahren um alle Fotos zu machen. An einem verregneten Sonntag habe ich mich auf den Weg gemacht um die Strecke mal wieder zu fahren.

Gekommen bin ich allerdings nur bis Eitorf. Mit einem lauten Knall war mein Hinterrad plötzlich platt.

Kein Problem, ich habe ja schließlich nach diversen anderen Pannen alles dabei. Reserveschlauch, Luftpumpe und Werkzeug. Und seit dem Helfen bei einem Unfall habe ich auch noch Gummihandschuhe im Sanitätskasten. Die sind zum Schlauchwechseln auch sehr gut, das ganze schwarze Fett bekommt man sonst unterwegs nicht ab.

Als ich gerade anfangen wollte den das Rad auszubauen, hielt ein anderer Radfahrer an. Er fragte direkt, ob ich alles zum Flicken dabei hätte. Er war ganz erstaunt, dass der laute Knall von meinem Fahrrad gekommen ist. Im Siegtal hallt das wohl ziemlich gut, ich konnte die Reflexion vom anderen Ufer gut hören. Er war zu dem Zeitpunkt wahrscheinlich nur unweit entfernt, daher war das auch laut. Weil ich alles dabei hatte, habe ich mich herzlich bedankt, der Herr fuhr dann weiter.

Bei der Demontage vom Reifen ist mir der Materialschaden am Reifen selbst aufgefallen. Die Lippe, mit der der Reifen in der Felge steckt, ist abgerissen.

Das könnte die Ursache oder die Folge sein. Wenn das jedenfalls verschlissen ist, dann können die 5,5 bar Luftdruck im Schlauch den Reifen einfacher aus der Felge heben.

Die plötzliche Dekompression hat der Schlauch auch nicht verkraftet und ist dann längs aufgerissen.

Es ist schon erstaunlich, wie sehr es den Schlauch zerfetzt hatte.

Ich habe dann meinen Reserveschlauch eingebaut und habe sehr ernüchtert festgestellt, dass ich den nicht gut geflickt hatte. Der hatte nämlich auch schon einmal ein Loch gehabt. Und anscheinend hat das mit dem Flicken auf der Naht nicht gut geklappt. Der hat die Luft sofort wieder verloren.

Dann stand ich ohne Schlauch da. In der Zwischenzeit sind noch viele Leute vorbeigefahren, die noch nicht einmal langsamer geworden sind oder gefragt haben. Aber es blieb noch ein Herr stehen und fragte, ob ich noch einen Schlauch hätte. Er hatte noch einen 28 Zoll Schlauch, allerdings mit DV-Ventil. In meine Felge geht aber nur SV-Venil rein, somit konnte er mir damit nicht helfen.

Ich habe also angefangen zum Bahnhof in Eitorf zu schieben. Auf dem Weg sprach mich noch ein Rennradfahrer an. Er hatte einen Schlauch dabei, aber keine Pumpe. Hinterher habe ich mich gefragt, was ihm dann sein Wechselschlauch nützt. Jedenfalls war das ein dünner Rennradschlauch, der mir bei meinem 40-622 Reifen nicht geholfen hätte. Also weiter ohne Schlauch.

Die Rückreise habe ich dann mit der Bahn gemacht. Auch das war aufgrund der nötigen Fahrradkarte für einen separaten Blogartikel gut.

Zuhause habe ich dann erstmal einen neuen Reifen bestellt, was bei der vielfältigen Auswahl gar nicht so einfach war.