Meat Lover's Pizza (2011)

Als ich 2007/2008 in den USA war, habe ich noch gerne Fleisch gegessen. In der Lieblingspizzeria Pogolino's in Festus gab es eine »Meat Lover's Pizza«, die vier Sorten Fleisch enthielt: Salami, Kochschinken, Bacon, Wurst. Bei Salamipizza war ich immer begeistert dabei, aber die mit vier Sorten Fleisch war mir schon damals etwas zu viel.

Wenn ich mich heute daran erinnere und rückblickend bewerte, war damals schon ein bisschen absehbar, dass mir der Appetit auf Fleisch mit der Zeit vergehen würde. Ich hatte eigentlich immer nur jene Sorten Fleisch gegessen, die vom Mundgefühl eher homogen waren und nicht von Sehnen oder Knorpel durchzogen waren. Mit so etwas wie einem T-Bone-Steak konnte man mich noch nie begeistern, Salami fand ich aber richtig gut.

Und also ich noch im Sommer 2011 wieder in den USA zu Besuch war, fand ich die Vier-Fleisch-Pizza deutlich zu viel. Ende 2011 habe ich dann ganz mit dem Fleischessen aufgehört, es hat mir einfach nicht mehr geschmeckt. Und seitdem vermisse ich das auch nicht mehr. Die meisten Ersatzprodukte sind mir auch zu realistisch.

Die Entwicklung finde ich ziemlich spannend, weil viele Vegetarier*innen um mich herum mehr aus gesundheitlichen oder Gründen des Klimaschutzes auf Fleisch verzichten. Die Leute, die den Umami-Geschmack nicht mögen, sind eher in der Unterzahl.

In den USA schien mir das ganze noch viel krasser zu sein. In den Restaurants schienen wirklich alle Gerichte immer mit Fleisch zu sein, man könnte höchstens ein paar Pommes ohne Fleisch bekommen. Das hat sich wahrscheinlich in den letzten 10 Jahren auch deutlich gewandelt, war damals auf dem Land aber noch eher undenkbar.