Scanner liefert per USB bessere Bilder

Meinen Scanner schließe ich nun per USB an, anstelle direkt auf den USB-Stick zu scannen. Und schon sind die Bilder deutlich besser.

Im Oktober 2022 schrieb ich über das Einscannen von Zeichnungen und war eher ernüchtert über die Qualität, die mein Scanner liefert.

Ich hatte dann die Zeichnungen mit der Fotokamera abfotografiert. Da ist der Dynamikumfang deutlich besser gewesen. Allerdings blieb als Problem, dass man immer etwas perspektivische Verzerrung hat, weil man ja nie genau orthogonal auf das Bild fotografiert.

Wenn man genauer hinschaut, sieht man auch noch diverse Schatten, die durch leichte Wölbungen des Papiers entstehen. Hat man nur von einer Seite Licht, so gibt es Schatten. Ebenfalls ein weiteres Detail ist die Rauigkeit des Papiers selbst, das wirft ebenfalls Schatten. Und somit bekommt man gerade bei rauem Zeichenpapier dann viel mehr Relief vom Papier rein, als ich haben möchte.

Das ganze lässt sich lösen, indem man mit zwei Lampen über Kreuz leuchtet. Wichtig ist dabei, dass man mit der linken Lampe die rechte Bildhälfte ausleuchtet. So entsteht dann nicht in der Mitte ein viel hellerer Fleck und man vermeidet eine ungewollte Vignettierung. Es gibt professionelle Aufbauten dafür, ich habe es erstmal mit zwei gleichen Leselampen, einer Taschentuchbox und meinem Werbegeschenk-Klemmbrett versucht. So sieht das aus:

Die Kamera habe ich auf Blende 8 gestellt, damit die Schärfentiefe das ganze Dokument abdeckt. Dann habe ich die Empfindlichkeit noch auf ISO 125 heruntergesetzt, damit das nicht rauscht oder körnig wird. Zuletzt habe ich den Fernauslöser per Bluetooth genutzt, damit ich nicht noch wackele.

Eigentlich sollten die Bilder so perfekt scharf werden, wurden sie aber nicht. Es war ziemlich frustrierend. Vielleicht liegt es daran, dass bei 1/125 s Blichtungszeit und 50 Hz Netzfrequenz die Lampen so flackern, dass der Autofokus irgendwie ein Problem hat.

Flachbettscanner per USB

Mein Vater hat aber einen richtigen Flachbettscanner. Und da habe ich dann mal versucht eine Zeichnung einzuscannen. Ich habe mir nicht viel erwartet, weil ja mit meinem Scanner zuhause das so schlecht aussieht. Aber zu meiner Überraschung lieferte das richtig gute Bilder.

Wir haben ein bisschen experimentiert und haben festgestellt, dass das alles ganz robust funktioniert. Nachdem ich neulich Kohle- und Bleistifte im Scan verglichen habe, haben wir das mit seinem Scanner wiederholt. Und da sieht auch Bleistift gut aus.

Aber warum klappt das jetzt so gut? Ich dachte, dass der Bleistift immer so doof glänzt und daher immer grau aussieht. Wir haben dann mal den PDF-Modus vom Scanner genutzt. Dann nutzt das Teil als Voreinstellung Dokument und das Ergebnis sah so furchtbar aus wie bei mir. Ah, das ist das Problem!

Ich habe bei meinem Scanner immer einfach auf den USB-Stick gescannt. Ich bin naiv davon ausgegangen, dass das Teil einfach einen normalen Scan macht. Nein, das Gerät erstellt dann einen Dokumenten-Scan, der entsprechend harten Kontrast hast. Somit ist dann nicht mehr überraschend, dass die Kontraste so schlecht aussehen und man auch nur noch wenig tun kann.

Zuhause habe ich mein Multifunktionsgerät daher einmal per USB an mein Laptop angestellt. Mit dem Programm Skanlite dann per TWAIN-Schnittstelle angesprochen und in 600 DPI in Farbe mit Voreinstellung Foto eingescannt. Und siehe da, da kommen auch ganz gute Ergebnisse raus.

Das Bild aus dem vorherigen Blogeintrag mit dem richtigen Scannmodus und leichter Nachbearbeitung sieht dann so aus:

Es ist etwas dunkler als im Original, aber das wollte ich auch explizit so haben. Da sind die Farbverläufe jetzt aber genauso weich, wie sie es auf dem Papier sind. Das Papier kann man zwar erkennen, allerdings gibt es dann auch keine merkwürdige Schatten von Wellen im Papier. Die Perspektive stimmt auch.

Hach, endlich habe ich eine einfache, reproduzierbare und bei jeder Tageslichtsituation durchführbare Möglichkeit meine Bilder zu scannen.

Datenmanagement

Nun habe ich meine Bilder zum dritten Mal digitalisiert. Das ging nur, weil ich die Originale noch habe. Bei sonstigem Papierkram bin ich da ja ziemlich radikal und schmeiße alle nicht mehr im Original benötigten Dinge nach dem Einscannen weg. Somit habe ich gerade einmal zwei Aktenordner mit Dingen wie Mietvertrag, Zeugnissen, Kaufvertrag vom Auto und Versicherungsscheinen. Bei meinen Zeichnungen habe ich die aber erstmal aufgehoben.

Dann habe ich manchmal die Bilddateien etwas zu aggressiv nachbearbeitet und mich geärgert, dass ich nicht mehr so einfach zurückgehen kann. Ich habe sie im Backup, aber so richtig das Wahre ist das aber nicht.

Nun hebe ich die Rohdaten vom Scan auf. Die habe ich in 600 DPI erstellt und speichere sie als PNG ab. So ist es verlustfrei komprimiert und nimmt maximal 45 MB pro A4-Seite ein. Meist sind meine Zeichnungen aber kleiner.

So kann ich die Bilder dann immer wieder neu bearbeiten, wenn ich da neue Techniken lerne. Oder auch, wenn ich einen anderen Stil haben mag. Die Bilder muss ich nicht nochmal einscannen und kann dann zurück auf die große Datei gehen.

Jetzt bin ich endlich glücklich damit, wie ich meine Zeichnungen digitalisieren kann.