Nette und dreiste Kontaktanfragen über den Blog

Dieser Blog hat inzwischen eine ganz ansehnliche Reichweite. Immer wieder bekomme ich Zuschriften von diversen Personen, meist ist das sehr nett. So schrieb mir eine Informatiklehrerin, die die thinkpad-scripts nutzte und nun keine Pakete für das aktuelle Ubuntu finden konnte. Ich konnte ihr da zügig helfen. Oder ein Herr, der den gleichen Drucker gekauft hatte wie ich und ein bisschen Hilfe brauchte um ihn unter Linux ans Laufen zu bekommen. Da antworte ich gerne und habe das wohlige Gefühl helfen zu können.

Aber dann gibt es auch noch den ganzen Spam. Das sind meist irgendwelche Leute, die mir Suchmaschinenoptimierung verkaufen wollen. Minimal besser sind jene Unternehmer*innen, die mir Gastbeiträge aufschwatzen wollen. Auf beides reagiere ich nicht, sonst bekommt man nur noch mehr Spam.

Die wirklich mühsamen Zuschriften sind allerdings die dreisten. So hatte ich mal einen Anwalt, der seine Marke nicht auf meiner Webseite genannt haben wollte. Das kann ich verstehen, war allerdings in einem mir nicht sonderlich sympatischen Ton vorgetragen. Ich habe die Marke kommentarlos entfernt. Daraufhin bekam ich eine weitere E-Mail mit einem kurzen Dank und weiteren Belehrungen darüber, wie Radfahrer*innen keine Steuern zahlen würden und so weiter. Was auch immer, E-Mail archiviert, kein weiterer Kontakt. Alles gut.

Das neuste Highlight war jemand, der anderen Leuten Softwareentwicklung beibringt. Das ist ja ein Thema, über das ich auch diverse Artikel geschrieben habe. Jedenfalls hatte ich wohl in einem der Artikel ein paar Formatierungfehler, die noch vom Umzug von Sphinx zu Nikola stammten. An sich werde ich gerne auf Fehler hingewiesen, weil ich sie ausbessern kann. Der Herr allerdings schien verärgert darüber zu sein, dass da Fehler im Artikel seien. Schließlich wollte er doch seinen (zahlenden) Kund*innen diese Seite zeigen und so würde das ja nicht gehen. Ich sollte doch bitte diese Fehler ausbessern.

Mir war der Tonfall zu doof. Zumal auch gar nicht konkretisiert worden war, welche Art von Fehler das waren. Es war ein längerer Artikel, und so hatte ich besseres zu tun. Zum Beispiel Last Epoch zocken. Ich hatte die E-Mail noch im Posteingang liegen. Irgendwann wollte ich mich dem einmal annehmen. Aber dann kam auch schon eine halbe Woche später die nächste E-Mail von dem Herrn. Diesmal mit Betreff »Radtour« und gesiezt. Er entschuldigte sich für den irreführenden Betreff, aber seine E-Mail sei wohl untergegangen. Er wolle den Artikel nun endlich seinen Kund*innen zeigen und ich sollte doch bitte mal die Fehler ausbessern. Garniert mit dem Hinweis, wie viele Kilometer Rennrad er so im Jahr fährt.

Puh, da war ich dann erstmal sprachlos. Die Dreistigkeit dahinter hatte ich bisher selten. Da möchte jemand über meine Zeit verfügen und kann noch nicht mal eine ganze Woche warten, bevor nachgehakt wird. Dazu hat er ein gewerbliches Interesse dabei, für mich ist das ausschließlich persönliches Hobby. Wenn er entsprechende Inhalte für seine Mentees braucht, dann kann er sie doch bestimmt selbst erstellen. Schließlich kosten seine Kurse durchaus einiges an Geld.

Die Fehler in dem Artikel habe ich übrigens gefunden, die waren ziemlich trivial. Aber ich habe sie bisher nicht hochgeladen. Vielleicht mache ich das so in ein paar Wochen mal …