Die Woche

Diese Woche sind nur kleine Dinge passiert, davon aber ein paar recht lustige.

Letzten Samstag war ich bei Conrad und wollte mal schauen, ob die ein Mainboard mit ECC Unterstützung (Fehlerkorrektur, siehe ganz unten) haben. Im Regal habe ich ganze fünf Mainboards gesehen, davon die meisten für CPUs von Intel. Also habe ich mal einen der Verkäufer gefragt, ob sie ein Mainboard mit ECC für AMD CPUs hätten. Der Verkäufer fragte mich dann, was ECC heißt. Im Media Markt hätte mich das nicht verwundert, aber bei Conrad?

Der Herr fragte mich dann, ob ich mir online im Conrad Online Shop schon eins ausgesucht hätte. „Bestellen kann ich auch zuhause" antwortete ich dann. Er suchte nach so sinnvollen Suchbegriffen wie „Mainboard mit ECC" und fand dann diverse Serverboards für Intel CPUs. Als ich dann nicht so sonderlich zufrieden war, meinte er „selbst Google findet nichts". Ich glaube nicht, dass Recherche so funktioniert.

Wenn die Auswahl und die Beratung und wahrscheinlich auch der Preis im Internet besser ist, warum sollte man dann nicht online bestellen? Langsam sehe ich nur noch bei Nahrungsmitteln und Kleidung wirkliche Vorteile im lokalen Einzelhandel.

Online habe ich dann übringens Mainboards mit AM3+ Sockel von ASUS gefunden, die alle ECC unterstützen. Und die kosten nur so 80 €. Wenn jemand also mal ein NAS bauen möchte ...

Bahnfahrt

Die Bahnfahrt nach Jülich war erstaunlich angenehm! Es kam zwar der RE 9 um die zwanzig Minuten zu spät in Köln an, allerdings habe ich in Düren ja immer massig Zeit zum Umsteigen.

Da ich ja inzwischen weiß, dass der RE 9 hinter dem Thalys nach Paris steht, habe ich diesmal an Gleis 8 in Köln gewartet. Und auf der Anzeigetafel steht im Lauftext wirklich etwas vom RE 9 nach Aachen, also dort, wo sonst immer die Verspätungen stehen.

Auf dem Bahnsteig stand ein offensichtlich etwas irritierter chinesischer Geschäftsmann. Er hatte einen Ausdruck von der Bahn dabei auf dem besagter RE 9 nach Aachen eingetragen war. Ich versuchte ihm in Englisch zu sagen, dass der gleich hinter dem Thalys einfährt. Er war noch immer etwas unsicher, wirkte aber schon etwas entspannter.

Und dann kam die Durchsage dass der RE 9 zwanzig Minuten später käme.

Grund dafür ist eine spätere Bereitstellung des Zuges.

Was auch immer das heißen mag. Die Info gab ich dann an den Herrn weiter, der entsprechend amüsiert war, weil der Zug noch immer nicht auf der Anzeigetafel kam. Diverse Züge, die ebenfalls jeweils eine halbe Stunde Verspätung hatten, kamen vor dem RE 9 an und es hielten dann zwei vollkommen andere Züge im Gleis 8. In letzter Minute wechselte das Gleis dann auf das gegenüberliegende.

Ich nahm den Geschäftsmann mit und er war sichtlich erleichtert, dass auf dem Zug dann endlich mal Aachen angezeigt worden ist. Als ich dann in Düren ausgestiegen bin hat sich eine chinesische Studentin aus Aachen weiter gekümmert, dann jedoch seiner Muttersprache.

Es hat mich wirklich gefreut ohne Aufwand helfen und mich während der Wartezeit noch unterhalten zu können. Sonst sind die meisten Leute ja entweder am Rauchen oder mit ihrem Handy beschäftigt Sprachnachrichten aufzunehmen.

Feueralarm

Diesen Montag ist schon wieder der Feueralarm im Gästehaus losgegangen. Diesmal hat jemand im zweiten Stock gekocht. Mal schauen, wie oft das noch so passiert. Dieses Mal war ich allerdings noch im Forschungszentrum und habe es gar nicht persönlich mitbekommen. Es dauerte jedoch nicht lange, bis der erste aus unserer Gruppe eine Email herumgeschickt hat.

Globale Variablen

Einer meiner Kommilitonen hat ein Projekt das letztlich Fortran (ganz alt) Denkweise in C++ (moderner) Programmtext hatte. Also wurden da Dinge gemacht, die in der alten Sprache vollkommen normal sind, man jedoch in der modernen Sprache nicht mehr machen würde. Er hat mir so ein paar Dinge davon gezeigt und war schon in der post-sarkastischen Phase angekommen. Das Besondere sind die ganzen globalen Variablen, die das Programm vollkommen unverständlich machen.

Globale Variablen in einem Programm zu benutzen führt dann ungefähr zu folgenden Phänomen:

  • Wenn man zuhause seinen Kühlschrank aufmacht und jemand anders gerade unter seiner Dusche steht, platzt irgendwo vollkommen anders ein Fahrradschlauch.
  • Das Schloss an der Tür klemmt und man kann sie nicht öffnen. In Oslo legt jemand das Telefon wieder auf und schon geht die Haustür. Beim nächsten Mal klemmt die Tür jedoch nicht. Dafür hat der Teppich im Wohnzimmer eine andere Farbe.

Letztlich Dinge, die man einfach nicht in einem Programm haben möchte. Hat man so etwas, ist es unglaublich schwer noch nachzuvollziehen, was da eigentlich passiert. Und wenn etwas nicht funktioniert, kann der Fehler letztlich überall liegen. Er hat also bisher eigentlich nur Spaghetti sortiert um seine eigentliche Arbeit machen zu können.

Das ist in meinem Projekt schon deutlich angenehmer, dort ist alles eigentlich ganz gut verpackt. Wenn man jetzt noch Concepts aus C++17 hätte, wäre es noch schöner. Aber da muss man wohl noch bis 2017 warten, bis das offiziell raus ist. Und dann noch mal so fünf Jahre, bis das auch zu allen durchgesickert ist.


  • ECC bedeutet „Error Correcting Codes" und steht letztlich für Arbeitsspeicher im Computer, der zufällige Fehler korrigieren kann. Dies ist auf einem Privatrechner mit normalen Datenmengen nicht sonderlich wichtig, die paar Fehler fallen wahrscheinlich nie wirklich auf. Bei einem Server ist es jedoch recht sinnvoll. Jedenfalls ist es etwas, was man als durchschnittlich computeraffiner Mensch weiß, glaube ich.