Radtour nach Berkum bei 0 bis 2 °C

Inzwischen ist es so kalt, dass Radtouren nicht mehr meine liebste Freizeitaktivität sind. Im Sommer kann ich es häufig nicht bis zum Wochenende abwarten, in der kalten Jahreszeit nimmt die Begeisterung für Touren allerdings deutlich ab. Ich mache meine Alltagsstrecken mit dem Fahrrad, bei jedem Wetter außer Glätte, und das reicht mir dann aber auch.

Zusammen ist es dann aber noch einmal etwas anderes, da ist die Motivation dann wieder da. Und so haben wir uns an diesem wunderschönen grauen Wintertag überlegt eine Radtour zu machen.

Die Wettervorhersage sagte Minusgrade, und es lag Eis auf den Dächern. Die Straßen waren aber frei, sodass es einfach nur ordentlich trocken kalt war. Das ist ein Wetter, da kann man sich warm anziehen und das geht. Entsprechend habe ich mich dann angezogen.

Am Oberkörper als unterste Schicht ein atmungsaktives T-Shirt, damit man nicht nasse Baumwolle auf der Haut kleben hat. Baumwolle ist für den Alltag besser, und stinkt nicht so. Aber bei hoher Intensität bevorzuge ich Kunststoff. Dann zwei Vliesjacken darüber, und die Hardshell-Jacke.

Ich habe leider nur dieses lieblose Foto, weil mir die Übung bei Kleiderfotos fehlt. Hauptsächlich fotografiere ich Radwege, Verkehrszeichen und auf Radwegen illegal geparkte Autos.

An den Beinen dann die kurze Fahrradhose mit Polster, darüber Skiunterwäsche und darüber eine Trekkinghose. Die ist lang genug, damit keine Wärme am Knöchel entweicht. Insgesamt ist das ziemlich viel Material und das Polster kommt nicht mehr präzise zur Geltung. Allerdings ist es auch verdammt kalt, da hilft halt nichts. Als vierte Schicht habe ich noch eine Regenhose mit Membran. Die nutze ich aber nur, wenn es super kalt ist, sonst schwitzt man wie bekloppt darunter. Bei Regen natürlich auch.

Für die Füße habe ich inzwischen auch etwas gefunden, das gut warm hält. Ich fange mit normalen Baumwollsocken an, dann Stricksocken. Im Schuh kommt unter die normale Einlegesohle noch eine isolierende Sohle mit Kunstdaune und Aluminium. Das ganze dann in Fahrrad-Wanderschuhe. Die isolierende Sohle ist extrem wichtig, weil die Cleets für die Klickpedale in die Sohle der Schuhe geschraubt werden. Es gibt also zwei Schlitze unter dem Ballen, durch die zwei Metallschrauben die Wärme nach außen leiten und an die Pedale abgeben. Ohne die Isolationssohle kühlen die Ballen sehr schnell aus.

Dann noch Handschuhe, Schlauchschal und Helmunterziehmütze angezogen, damit ging es dann so halbwegs. Die ersten 10 Minuten waren allerdings noch immer sehr frisch. Mit entsprechend intensiver Bewegung ging wurde mir dann aber warm, es war eigentlich sogar ziemlich angenehm. Und so kam ich dann gut gelaunt und aufgewärmt beim Treffpunkt zur Radtour an.

Wir haben allerdings die ambitionierten Pläne mit einer Tour bis Maria Laach auf die warme Jahreszeit verschoben und nur eine eher kleine Runde bis Berkum gedreht. Das war auch gut so. Auf dem Rückweg haben wir in Bad Godesberg noch etwas warmes gegessen und uns im Restaurant aufgewärmt. Mein Kreislauf war dann schon ziemlich runter und meine Finger kalt.

Laut Fitnessuhr habe ich 1900 kcal in der Zeit verbraucht. Entsprechend fühlte ich mich dann auch der Tour. Zuhause war ich froh aus der Kälte raus zu sein und freute mich über die 16 °C in der Wohnung. Dann noch Magnesium und Zucker nachgefüllt, und den restlichen Sonntag mit körperlich weniger anstrengenden Aktivitäten wie Bloggen verbracht.