Kostenrechnung nach zwei Jahren Auto

Vor zwei Jahren haben wir ein Auto angeschafft. Jetzt war es gerade zur Hauptuntersuchung und Inspektion, Zeit für ein Fazit der Kosten.

Früher dachte ich, Autos seien extrem teuer. Man liest im Internet gerne von pauschal geschätzten Beträgen wie 500 EUR/Monat. Das klingt, als würde ein Auto einen richtig arm machen. Man muss aber auf die Berechnungsgrundlage schauen. Und da werden dann meist neuere, größere Autos mit deutlich mehr Fahrleistung betrachtet.

Von daher finde ich es interessant für tatsächlich angefallenen Kosten zu betrachten. Wie schon in vorherigen Artikeln beschrieben haben wir uns einen ungefähr zehn Jahre alten gebrauchten Kleinwagen gekauft. Den konnten wir direkt bar bezahlen und mussten nicht noch eine Finanzierung bezahlen. Das spart ebenfalls ein bisschen Geld.

Dazu kommt KFZ-Steuer, die aber mit 24 EUR/Jahr wirklich sehr wenig ist. Das Auto hat eben wenig Hubraum und verbraucht laut Hersteller 5 l/100 km. Damit ist es auf dem Papier relativ sparsam und es fällt wenig Steuer an.

Weil wir das Auto komplett bezahlt haben, reicht uns eine Haftpflichtversicherung. Die kostet so 350 EUR/Jahr im Schutzbrief (12 EUR/Jahr).

Benzin hält sich bei unseren 4.000 km/Jahr ziemlich in Grenzen. 2022 haben wir 400 EUR dafür ausgegeben, 2023 dann 330 EUR. Die Preise schwanken, und je nach dem, wann man tankt und wie viel man fährt, schwankt dann auch der Gesamtpreis. Viele Ratgeber im Internet gehen von 15.000 km/Jahr und einem größeren Auto aus, daher kommen die auf höhere Summen.

Die größte Ungewissheit hatte ich mit der Wartung. Wir hatten das Auto einmal gepflegt übernommen mit frischer HU (»TÜV«). Wir haben da zwei Jahre nichts gemacht, ich habe nach 1,5 Jahren mal das Wischwasser auffüllen müssen. Nun war nach zwei Jahren die nächste HU fällig. Das ging aber ganz problemlos mit nur kleinen Reparaturen. So waren neue Wischblätter fällig, die gelben Glühbirnen vom Blinker waren weiß geworden und mussten getauscht werden. Bremsen und Reifen waren noch in Ordnung.

Die Inspektion und Wartung hat 400 EUR gekostet, die HU und AU haben zusammen 140 EUR gekostet. Das ist also schon deutlich mehr als beim Fahrrad, aber jetzt auch keine katastrophalen Kosten bisher.

Rechnet man das alles zusammen, so haben wir in den ersten zwei Jahren zusammen für Versicherung 620 EUR, für Wartung 480 EUR, für Zubehör 24 EUR, für Zulassung, KFZ-Steuer und HU 226 EUR und 730 EUR für Treibstoff ausgegeben. Rechnet man das alles zusammen und teilt durch zwei, kommen wir auf 1040 EUR/Jahr. Auf Monate runtergebrochen haben wir dann 86 EUR/Monat. Das ist eigentlich ganz verkraftbar und sehr weit weg von den 500 EUR/Monat, die in solchen Ratgebern stehen.

Man muss aber noch den Kaufpreis auf die Jahre aufteilen. Irgendwann wird das Auto durch sein, es muss ein neues Auto angeschafft werden. Von daher kann man es so rechnen, dass man jetzt schon Rücklagen bilden muss. Ich weiß nicht, was ein guter Zeitrahmen ist. Nehmen wir vielleicht mal sechs Jahre an. Dann haben wir 4.500 EUR Kaufpreis, den wir auf 750 EUR/Jahr oder 62 EUR/Monat aufteilen können.

Nehmen wir das zusammen mit den anderen kosten, so kommen wir auf 148 EUR/Monat für das Auto. Das ist schon ein Posten, der nicht ganz ohne ist. Jedoch auch hier noch deutlich entfernt von dem, was man in Ratgebern liest. Vielleicht kommt irgendwann noch die große Reparatur, die diese Rechnung total kaputtmacht. Bisher sieht es halt ganz gut aus. Und somit fühlen sich die Kosten des Autos beherrschbar an.