Gemischte Packungen beim Aldi

Beim Aldi sind häufig mehrere Varianten eines Produktes in einem Karton. So gibt es Stiegen je hälftig mit zarten und kernigen Haferflocken. Oder fertige Tortellini mit Gemüse und mit Fleisch. Das vereinfacht wahrscheinlich die Logistik, so haben sie dann nur Stiegen mit Haferflocken und ganze Paletten mit diesen Stiegen. Klingt erstmal praktisch.

In den Läden sieht das allerdings so aus, als würde das Konzept nicht aufgehen. Bei den Haferflocken ist meist die oberste Stiege nur noch mit kernigen Haferflocken voll, die verkaufen sich wohl einfach besser. Tortellini mit Fleisch sind meist die einzig übrigen, die ohne Fleisch sind fast immer vergriffen. Genauso beim Käse, da steht immer alles voller Maasdamer, der Gouda ist aber schon weg.

Weil da aber noch eine Stiege oder Karton steht, wird der von der Mitarbeiter*innen auch nicht nachgefüllt. Es sammeln sich also mit der Zeit die unbeliebten Varianten an, und die beliebten Varianten sind dann einfach weg. Mich nervt das, weil ich dann gewisse Dinge bei einem Einkauf nicht bekommen kann.

Die Reduktion in der Komplexität mag für Aldi ja praktisch sein. Und vielleicht ist es günstiger die ungeliebten kernigen Haferflocken am Ende einer Woche an die Tafel zu geben. Vielleicht gibt es irgendwo auch eine Region in Deutschland, in der ganz viele kernige Haferflocken gegessen werden und die dann noch dorthin geliefert werden. Mir scheint aber, als wären hier getrennte Kartons mit nur einer Variante besser für die Kund*innen.

Schaut man sich die Produkte von Aldi und Penny an, sieht man unterschiedliche Strichcodes darauf.

Sie könnten die Varianten also unterscheiden, tun es aber nicht. Neulich sah ich an der Kasse, wie eine neue Kassiererin ausgebildet wurde. Ihre Mentorin sagte, dass sie die Varianten nicht einzeln einscannen muss, sondern einfach ein Vielfaches von einer buchen kann. Das heißt also, dass sie es wirklich nicht wollen.

Ich hatte mit Aldi Süd in Endenich schon Kontakt wegen Fahrradständern, die waren da wirklich sehr kommunikativ und haben auch welche installiert. Von daher habe ich die auch jetzt noch einmal angeschrieben:

E-Mail an mail@aldi-sued.de am 07.01.2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

in allen von mir regelmäßig besuchten Aldi-Süd-Filialen in Bonn gibt es diverse Produkte, bei denen mehrere Varianten im gleichen Karton angeboten werden. Dies sind zum Beispiel Haferflocken (zart und körnig), Kräuterfrischkäse im Fass (Natur, Kräuter, Natur Light, Kräuter Light, Paprika), Tortellini aus der Kühltheke (Fleisch, Gemüse), Bio-Käse (Gouda, Butterkäse, Maasdamer).

Sehr häufig sind einzelne Varianten allerdings schon vergriffen. So steht dann eine halbe Stiege mit körnigen Haferflocken dort, zarte Haferflocken sind schon vergriffen. Bei den Tortellini gibt es teilweise mehrere Kartons nur mit Fleisch, die vegetarischen sind leer. Da allerdings noch ein Karton dort steht, wird er vom Personal auch nicht ersetzt.

Heute habe ich bei der Kasse beobachtet wie die Kassiererin vier Dosen Hundefutter in verschiedenen Varianten gemeinsam gescannt hat, sie scannte eine und drückte dreimal den Nochmal-Taster. Somit wird bei Ihnen wohl nicht erfasst, welche Varianten verkauft werden.

Ich nehme an, dass Sie zur Vereinfachung der Logistik die Varianten in Kartons bündeln und grob abschätzen, wie die Verhältnisse sein sollen. Allerdings sind bei fast allen meinen Einkäufen die vegetarischen Tortellini vergriffen, andere Produkte auch regelmäßig. Diese kaufe ich dann ein, wenn ich das nächste Mal bei Rewe bin.

Ich würde mich freuen, wenn Sie irgendwie die beliebteren Varianten von Produkten meist im Regal vorrätig hätten.

Mit freundlichen Grüßen

Martin Ueding

Die automatisierte Eingangsbestätigung hat noch einen netten Wink, das hat mir gefallen:

Sie ahnen es bestimmt schon: Sie lesen gerade einen automatisch verschickten Text. Natürlich bekommen Sie so schnell wie möglich auch eine persönliche Antwort von uns.

Am nächsten Werktag, dem 09.01.2023, bekam ich eine Antwort. Das Problem scheint bekannt zu sein. Man konnte mir keine weiteren Informationen geben, hat es aber an die Einkaufsabteilung weitergeleitet.

Mehr hatte ich auch nicht erwartet, sie wollen ja schließlich keine Geschäftsgeheimnisse an Externe wie mich geben. Somit kann ich also nur aus meinen Beobachtungen Schlussfolgerungen ableiten und hoffen, dass es die Varianten vielleicht irgendwann gibt. Ich gehe aber nicht davon aus, dass sich da irgendwas grundlegendes ändern wird. Und dann werde ich wohl immer wieder irgendwelche Dinge in anderen Märkten mitnehmen.