Fazit nach einem Jahr Smartwatch

Seit etwas über einem Jahr habe ich eine Garmin Venu Sq Smartwatch. Zeit für ein Fazit.

Ich hatte früher mit dem Handy die eine oder andere Fahrradtour aufgenommen. Dann kam noch ein Pulsmesser-Brustgurt dazu, das war aber mit dem Handy nicht so ganz praktisch zu nutzen beim Joggen. Und dann wollte ich auch so eine Smartwatch haben.

Mit der Garmin Venu Sq habe ich eine der günstigeren Modelle gekauft, ich brauchte ja auch letztlich nicht so viele Funktionen. So sieht die Uhr mit der passenden App aus:

Die Uhr trägt sich gut und zeigt auch gut die Uhrzeit an. Daneben hat sie noch diverse weitere Funktionen, die mehr oder weniger nützlich sind.

Wirklich praktisch finde ich die Uhrzeitsanzeige. Der Bildschirm der Uhr geht immer an, wenn man das Handgelenk zu sich dreht. Das klappt gut, aber nicht in jeder Position. Gerade wenn ich im Bett auf der Seite liege, scheint die Ausrichtung die Uhr zu verwirren. Andere Personen können nicht auf meiner Uhr die Uhrzeit ablesen, weil sie sonst immer nur schwarz anzeigt. Das ist ein kleiner Nachteil gegenüber einer normalen Uhr. Dafür ist es effektiv eine Funkuhr und geht immer richtig. Auch versteht sie Zeitzonen und stellt sich von selbst um.

Dann nutze ich häufig die Funktion dreimal die obere Taste drücken zu können und direkt eine Radfahrt aufnehmen zu können. Damit ist es ganz einfach alle meine Alltagsfahrten aufzunehmen. Diese werden dann von der Uhr per Bluetooth an das Telefon übertragen. Von dort an die Server von Garmin und von dort dann an die Server von Strava. Somit habe ich meine Daten am Ende bei beiden Anbietern. Es ist ganz interessant diese Positionsdaten zu haben.

Die Uhr kann auch noch weitere Informationen anzeigen. Das Display für Sonnenauf- und -untergang finde ich sehr schick. Das ist unterwegs wirklich praktisch um Sonnenuntergänge zu fotografieren oder Radtouren in der dunklen Jahreszeit zu planen und rechtzeitig wieder zuhause zu sein.

Das waren aber auch schon die Dinge, die ich wirklich gerne nutze: Aufnahme von Positionsdaten, Uhrzeit, Sonnenuntergangszeit.

Informationsmüll

Dann gibt es noch ganz viele zusätzliche Informationen. Die wirken zwar irgendwie praktisch, aber ehrlich gesagt ist es Informationsmüll. Das sind so Dinge wie die Anzahl Schritte pro Tag. Irgendwie ist es ja ganz nett. Aber würde ich irgendwie mehr oder weniger gehen, nur weil da eine Zahl angezeigt wird? Ich mache Spaziergänge, wenn ich Bewegungsdrang habe. Und manchmal fahre ich auch mit dem Fahrrad, dann gibt es gar keine Schritte. Was sagt diese Zahl also aus?

Die Anzahl der verbrannten Kalorien ist ein interessanter Schätzwert. An normalen Tagen komme ich bei etwas über 2000 kcal als Tagesverbrauch raus. Wenn ich mit dem Fahrrad ins Büro fahre, so sind es eher 4200 kcal. Mein Körper lässt mich aber den Nahrungsbedarf spüren, ich kann da sinnvoll wieder auffüllen. Die Anzeige ist irgendwie befriedigend wenn man einen sportlichen Tag hatte und die Zahl groß ist. Da ich meine Kalorienaufnahme aber nicht messe, ist der Kalorienverbrauch letztlich eine nutzlose Messgröße.

Bei Garmin gibt es noch die Body Battery, einem Prozentwert für die aktuelle Verfassung. Sie wird errechnet aus verschiedenen Faktoren wie Schlaf, Aktivität, Herzschlagvariabilität. Sie gibt an, wie fit man gerade ist und ob jetzt eine gute Zeit für ein Training ist. Ehrlich gesagt weiß ich auch so, wann ich mal einen Ruhetag machen sollte. Vielleicht ist es gut um etwas früher sich zu einem Training zu schubsen, wenn die Body Battery früher wieder voll ist. So richtig sehe ich es aber nicht.

Schlafphasen kann die Uhr auch aufnehmen. Aber was mache ich damit? Für das Erkennen von Schlafapnoe ist die in der Uhr integrierte Messung der Sauerstoffsättigung tatsächlich sinnvoll. Ich gehe aber davon aus, dass ich da kein Risiko habe aktuell. Es zeigt mir dann morgens stolz auf die Minute genau an, wie lange ich geschlafen habe. Es erkennt aber nicht, wenn ich noch wach im Bett liege vor dem Einschlafen oder nach dem Aufwachen. Von daher ist es auch nicht wirklich belastbar.

Ungenutzte Funktionen

Es gibt noch weitere Funktionen, die mir aber letztlich nichts sagen. So gibt es ein Stresslevel. Wenn ich mich anstrenge, ist der halt hoch. Die Uhr kann einem Entspannungsübungen vorschlagen, aber so richtig hilfreich ist das dann auch nicht. Mein Stress ist komplizierter, wenn ich welchen habe.

Die Intensitätsminuten sind noch eine ganz gute Idee. Das ist die Anzahl Minuten pro Woche, die man einen hohen Puls hatte. Man soll 150 Minuten/Woche schaffen. Für Leute, die den ganzen Tag auf dem Sofa sitzen, mag das vielleicht eine Herausforderung oder Motivation sein sich mal zu bewegen. Ich bekomme die aber ganz locker jede Woche voll. Ich weiß nicht, was ich dann mit der Information soll.

Dann werden noch die Atemzüge pro Minute erfasst, die sind bei mir aber immer gleich. Auch eher sinnfrei. Bei der Sauerstoffsättigung kann man schauen, ob man ein gesundheitliches Problem hat. Das habe ich aktuell nicht, da kann ich irgendwann später nochmal schauen.

Bezahlen könnte man mit der Uhr auch, aber das habe ich bisher noch nie genutzt. Mit der Karte reicht mit vollkommen aus und ich weniger fehleranfällig. Ich gehe nie ohne Portemonnaie aus dem Haus, von daher bin ich da nicht die Zielgruppe.

Zuletzt kann man noch sein Gewicht und seine Flüssigkeitsaufnahme eintragen. Ich habe das mal einen Tag gemacht, aber das ist irgendwie öde. Mein Körper sagt mir schon, wenn ich Durst habe. Der kann sich besser regulieren, dafür brauche ich kein externes Werkzeug.

Fazit

Die Uhr ist mindestens eine schicke Funkuhr, die auch noch weitere Dinge wie Sonnenuntergang anzeigen kann. Sie ist wasserdicht und gut waschbar, das kommt mir für den Sport auch gut entgegen.

Man muss sie immer wieder aufladen. Die Batterie hält gefühlt eine Woche, wenn ich keine Tagestour mache. Die lädt aber schnell, somit ist das nicht so wirklich schlimm.

Zum Sammeln von Positionsdaten während Aktivitäten ist sie wirklich sehr praktisch. Sie erfasst zwar auch den Puls, da habe ich bisher aber eher nur so grob reingeschaut. Letztlich weiß ich ja auch, ob ich eher mehr oder weniger Leistung gegeben habe auf einer Strecke.

Die Daten alle bei Garmin und Strava zu haben ist komfortabel, bezüglich Datenschutz kann man sich hier aber durchaus fragen, ob man das möchte. Ohne Garmin Cloud ist die Uhr wohl nicht sinnvoll nutzbar für die Aufzeichnung von Aktivitäten und sonstigen Daten. Aktuell erscheint mir das noch ein akzeptabler Kompromiss zu sein.

Insgesamt ist es eine schöne Smartwatch die für mich schon zu viele Funktionen hat. Da das aber alles nur Software ist, stören sie auch nicht. Ich nutze sie letztlich als Uhr und zum einfachen Aufzeichnen meiner Aktivitäten.