Geschäftsidee: Plattform für Mietauktionen
Der Wohnungsmarkt ist schon etwas mühsam und aktuell sehr vorteilhaft für Vermieter. Ich habe eine böse Idee, wie man es noch furchtbarer machen kann.
Alle Wohnungen und Häuser sind Unikate. Selbst wenn es in einem Wohnhaus mehrere gleich geschnittene Wohnungen gibt so gibt es jede Etage nur jeweils einmal. Es kann immer nur eine Partei eine Wohnung bekommen. Das führt zu Konflikte.
Diese Konflikte werden heutzutage so gelöst, dass die Vermieter*innen sich ihre Mieter*innen aussuchen. Sie bekommen so viele Bewerbungen, dass sie nach diversen Kriterien schauen können, wer am besten gefällt. Für die Mieter*innen ist das aber unbefriedigend, weil sie nichts machen können.
Hier versagt also ganz klar der Markt. Es muss möglich sein das ganze mit Geld zu lösen. Es erscheint mir eher absurd, dass ein Angebot eine feste Miete enthält. Wenn ich eine bestimmte Wohnung doch unbedingt haben möchte, dann bin ich doch auch bereit mehr zu bezahlen. Ich müsste in der Bewerbung eigentlich einen Betrag zusätzlich zur Miete schreiben, damit man die Wohnung sicher bekommt. Letztlich ist das eine Versteigerung, aber ohne die Infrastruktur einer Auktion.
Ich stelle mir eine Plattform vor, auf der Mietwohnungen versteigert werden. Da können in einem gewissen Zeitraum Interessent*innen dann ein Gebot für die Miete abgeben. Und die Partei mit dem höchsten Mietgebot kann die Wohnung dann bekommen. Die Mieten werden also immer weiter in die Höhe getrieben, bis sich die Leute es nicht mehr leisten können. Das ist traurig, aber andererseits auch ein Zeichen eines hemmungslosen deregulierten Marktes in dem die Reichen alles bekommen können, was sie wollen.
Man muss das einfach mal aus Perspektive der Reichen sehen. Wenn man eine Wohnung wirklich mieten möchte, dann kann man über diese Plattform sicherstellen, dass man sie auch wirklich bekommt. Für die Vermieter*innen ist es auch super, die Plattform gibt denen nur noch eine Partei, die die Wohnung dann auch noch nimmt.
Das ganze hat was von der Aufgabe, die Makler*innen machen. Aber es geht hier darum, dass man eine Plattform ist. Man soll keine Arbeit damit haben, aber ganz viel Provision einstreichen. Man bedient sich beim Geld, das zwischen anderen Leuten fließt. Und das ist die moderne Art von Rendite, die transparente Wegelagerei.
Man braucht nämlich gar nicht erst die Vermieter*innen auf diese Plattform zu holen. Man spiegelt einfach die Angebote von anderen Plattformen mit festen Mitpreisen. Und dann mietet meine Plattform die Wohnung von dem anderen Portal. Und auf meiner Plattform wird die dann versteigert. Die Differenz in der Miete ist dann die Rendite.
Das Problem dabei ist natürlich noch, dass man den Leerstand bezahlen muss, bis die Mietauktion vorbei ist. Möglicherweise bietet auch niemand auf eine Wohnung. Daher muss man den Vermieter*innen noch anbieten, direkt in der Auktionsplattform zu inserieren. Somit bekommen sie dann den maximalen Preis, müssen aber eine gewisse Provision dafür zahlen. Auch das ist dann planbare Rendite für die Plattform-Firma.
Diese Plattform drängt dann die anderen Plattformen vom Markt, und am Ende ist es ganz normal, dass man seine Mietwohnung ersteigern kann. Wohnen wird noch mehr Luxus, als es jetzt schon ist. Leute ohne hohes Einkommen werden dann aus den Städten verdrängt und müssen sehr lange Anfahrtszeiten in Kauf nehmen. Die Städte werden weniger lebenswert, aber das ist nur relevant, falls die Mieten dann wieder nach unten gehen. Hauptsache Profit!