Zwischenzeiten an Fahrradampeln
Wenn ich an der Siegburger Straße entlang fahre, fühle ich mich von der langen Zwischenzeit für den Radverkehr ziemlich diskriminiert. Das ganze sieht man am Besten auf einem Video:
Bei Sekunde 3 wechseln die Signale für den Rad- und Fußverkehr gleichzeitig auf Rot. Bei Sekunde 10 wechselt das Signal für den Fahrverkehr auf Gelb. Bei Sekunde 13 wechselt es auf Rot. Bei Sekunde 18 sieht man den Querverkehr losfahren. Deren Signal wurde wohl etwas früher grün.
Für den Kraftverkehr sind somit vier bis fünf Sekunden Zeit eingeplant, um die Kreuzung zu Räumen. Bei 50 km/h sind das 56 bis 70 m Strecke, die zurückgelegt werden können. Das reicht ganz locker.
Radfahrende müssen in diese Richtung einfach nur zwei Fahrstreifen geräumt werden, sie sollten wohl nicht breiter als 7 m sein. Sie haben aber von 15 Sekunden dafür Zeit. Das nimmt dann eine Gehgeschwindigkeit von 1,7 km/h an. Das erscheint mir für mobilitätseingeschränkte Personen wahrscheinlich auch noch realistisch.
Mein Problem hierbei ist aber, dass die Radfahrenden genauso lange warten müssen, wie der tatsächlich langsamere Fußverkehr. Ich fahre dort meist so 15 km/h bis 25 km/h, bräuchte also für die Querung so 1,0 bis 1,7 s. Das ist näher an den 0,5 s, die der Kraftverkehr für diesen Abschnitt brauchen würde. Ich finde es nervig dort zusätzliche 10 Sekunden warten zu müssen.
An sehr vielen Stellen sind so kombinierte Signalgeber verbaut. Das wurde nach der Gesetzesänderung von 2017 nötig, ansonsten hätten die Lichtzeichen für den Fahrverkehr auch für den Radverkehr auf Radwegen gegolten. Aber die Idee war wahrscheinlich, dass man dann getrennte Ampeln für den Radverkehr anbringt. Die sparsame Variante war der Austausch der Streuscheiben.
Wenn man aber wie hier Am Herrengarten zwei getrennte Signalgeber hat, warum sind die dann gleichzeitig geschaltet? Ist dort nur ein Kabel, oder waren die bei der Programmierung faul?