Zahlungsmittelaufschlag im Online-Shop
Ich wollte etwas bestellen. Und ich versuche meist zu schauen, ob ich das in einem kleinen Shop bestellen kann. Der eine Shop hat eine wilde Preisstruktur mit Aufschlägen für weitere Zahlungsmittel.
Bei Händlern, mit denen ich noch keine Erfahrungen habe, zahle ich per Kreditkarte. Somit habe ich nicht das Risiko von Vorkasse. Bei einem Händler bekommt man dann je nach Zahlungsmittel noch Gebühren aufgedrückt:
Zahlt man per Vorkasse, bekommt man 2 % Rabatt. PayPal kostet 4,5 % zusätzlich. Kreditkarte und Rechnungszahlung wird über Klarna abgerechnet und kostet 7,90 EUR extra. Das ist schon absurd, das Produkt sollte 88 EUR kosten.
Die Rechtslage ist da eindeutig, diese Gebühren sind nicht erlaubt:
Händler in der EU dürfen Ihnen keine Zusatzentgelte für die Verwendung Ihrer Kredit- oder Debitkarte berechnen. — europa.eu
Ich hatte den Händler einmal angeschrieben, der sah da kein Problem. Vielmehr fand er es eine faire Regelung gegenüber seinen Kunden. An sich finde ich es auch fair, wenn die Zusatzkosten klar ausgewiesen und weitergegeben werden. Genauso Versandkosten. Aber die aktuellen Regelungen sind nun einmal anders.
Witzig ist ja auch, dass es keine Zahlungsmethode gibt, bei der sich der Preis verändert. Der Händler hätte auch Vorkasse kostenlos machen können und die 2 % von allen Preisen abziehen können. Aber dann hätte er alle anderen Zahlungsmethoden noch teurer machen müssen.
Dazu kamen dann noch 8 EUR Versandkosten. Insgesamt wäre ich also bei Kreditkarte bei 88,00 + 7,90 + 8,00 EUR = 103,90 EUR gelandet. Mit Vorkasse wären es 94,24 EUR gewesen, allerdings mit erhöhtem Risiko.
Bei Amazon gab es das gleiche Produkt versandkostenfrei für 74,95 EUR. Und auch wenn ich die Monopolisierung kritisch sehe, so sehe ich nicht ein 20 EUR mehr zu bezahlen um das gleiche Produkt mit deutlich mehr Risiko zu bekommen. Oder gar 30 EUR mehr, um es mit ein bisschen mehr Risiko zu bekommen.