Wassertests beim Koi-Teich
Ich habe mich ein Frühjahr um einen Koi-Teich gekümmert. Es ist erstaunlich, wie viele Aspekte man beim Wasser im Blick behalten muss.
In meiner naiven Vorstellung schwimmen Fische im Wasser und finden dort auch irgendwie etwas Futter. Die Pflanzen verwerten die Ausscheidungen der Fische, die Fische fressen die Pflanzen. Das System hält sich selbst. Allerdings ist das bei Kois etwas anders, weil die Fische sehr anspruchsvoll und empfindlich sind.
Und so gibt es einen Testkoffer, mit dem man gut 10 Parameter bestimmen kann. Dazu nimmt man in kleinen Gläschen Wasser aus dem Teich.
Je nach Test muss man dann Pulver hinzufügen, schütteln, Flüssigkeit reintropfen, wieder schütteln, warten.
Bei den Tests zum Kalkgehalt titriert man. Man tropft also so lange, bis sich die Farbe der Lösung verändert. Am Ende hat man dann ganz viele bunte Farben.
Und dann vergleicht man die Farben. Bei der Wasserhärte zählt man die Tropfen bis zum Übergang.
Beim pH-Wert schaut man auf dem detaillierten Spektrum nach, wo man liegt.
Und bei Phosphat schaut man nach der Farbe auf der Referenzkarte.
Am Ende trägt man das ganze in die Tabelle ein und kann mit den Referenzen vergleichen.
Und obwohl das Wasser klar aussah und die Fische ganz munter wirkten, gab es diverse Probleme. So hatten wir zu viel Phosphat im Wasser. Das kam durch Frösche, die den Teich nicht mehr verlassen konnten, ertranken und sich zersetzten. Glücklicherweise steht hinten direkt drauf, welche Pulver man wann reinkippen muss. Und so habe ich dann Phosphatentferner besorgt. Das bindet das Anion zu einem Salz, was dann aus der Lösung (dem Teichwasser) fällt und sich im Filter ablagert.
Bevor man das allerdings anwenden darf, muss die Wasserhärte hoch genug sein, weil sonst der pH-Wert zu sauer wird. Für mich als jemanden, der weder bei Chemie noch bei Biologie praktische Erfahrungen hat, ist das alles nicht intuitiv. Aber daher steht es auch auf den Packungen drauf.
Durch den Überschuss an Phosphat kamen dann auch noch mehr Algen, die nachts den Sauerstoff aus dem Wasser verbrauchen. Man muss die also auch entfernen. Dazu gibt es dann wieder weitere Mittel.
Ich habe echt unterschätzt, wie komplex das ganze ist. Mit der Zeit lernt man wohl noch mehr dazu, aber nicht ohne Grund steht in Büchern über Kois am Anfang drin, dass das kein Einsteigerhobby ist.






