Von Kraft App zu Tabellenkalkulation
Ich hatte bisher immer die Kraft App für mein Krafttraining genutzt. Die funktioniert eigentlich auch gut, jedoch wird manchmal ein Training nicht sauber abgespeichert. Vielleicht mache ich da etwas falsch, allerdings finde ich diesen Datenverlust extrem ärgerlich. Da ich noch immer auf dem Klemmbrett parallel die Zahlen eingetragen hatte, konnte ich das alles problemlos wieder rekonstruieren. Jedoch macht es keinen Spaß eine App zu nutzen, die Daten verliert.
Und so bin ich wieder von der App weg. Ich habe mir jetzt einfach ein Dokument auf Google Tabellen erstellt. Da habe ich alle meine Übungen drin, sowie alle Gewichte und Zeiten:
Das kann ich auf dem Handy auch öffnen. Dank fixierter Zeilen und Spalten klappt das auch sehr praktisch. Ich habe oben die Einstellungen der Geräte drin, und so sieht das ganze sehr analog zu dem Plan aus Papier aus, den ich dort bekommen habe.
Mir fehlte dann allerdings die Stoppuhr aus der App. Und so habe ich eine eigene Stoppuhr entwickelt. Die zeigt auch genau den Zyklus von 4-2-4-2 Sekunden an. Benutzt habe ich die dann allerdings nie. Interessant ist auch gar nicht die exakte Zeit, die man mit der Übung verbringt. Man hat immer ein paar Sekunden am Anfang und Ende, die die Uhr läuft und man noch nicht oder nicht mehr trainiert. Aber darauf kommt es gar nicht an. Es kommt nur darauf an, dass es halbwegs reproduzierbar ist. Und so nutze ich jetzt einfach die Stoppuhr in meiner Armbanduhr, zähle weiterhin den 4-2-4-2 Rhythmus im Kopf mit.
Das ist deutlich simpler, ich kann mich auf das Tabellendokument verlassen und brauche nicht parallel Papier und App zu pflegen. Das fühlt sich beim Training entspannter an.
Und weil ich die Daten direkt in meinem Format habe, kann ich sie auch weiterhin auswerten. Als ich den Import der Daten angepasst habe, habe ich noch ein paar neue Plots erzeugt. Zum Beispiel sieht man bei der Beinstreckung im Vergleich zu nach drei Monaten Training, dass ich nun beim Gewicht bei der Beinstreckung in Sättigung gekommen bin:
Teilweise hatte ich da vorher große Radtouren gemacht, und so ist der Muskel dann schon erschöpft. Das ist ja okay, der bekommt dort immer einen Wachstumsimpuls. Man kann sich die Übung auch noch im zeitlichen Verlauf anschauen. Da habe ich teilweise extrem steigern können. Aber dann musste ich wieder etwas korrigieren, weil die Alltagsbelastung auf den Oberschenkelmuskel nicht mehr so viel Platz für Krafttraining lässt.
Dann habe ich neu erstellt eine übersicht über das Gewicht. Man sieht hier schön die neu dazugekommenen Übungen und wie das Gewicht langsam höher wird. Je nach Übung sind das total unterschiedliche Größenordnungen. Man kann die Maschinen auch nicht direkt miteinander vergleichen, daher ist die Aussagekraft begrenzt.
Vergleichen kann man aber die Zeit. Und man sieht hier, wie ich nach ungefähr dem zehnten Training nicht mehr bei 150 Sekunden aufhörte sondern bis zum Maximum wiederholt hatte. Das ist der tiefblaue Block, bei dem ich noch wirklich viel steigern konnte. Inzwischen sind die Farben mehr im gemäßigten Bereich, ich bin meist im Zielbereich von 90 bis 120 s.
Interessant ist auch das durchschnittliche Gewicht über alle Geräte. Weil die Geräte alle unterschiedliche Hebel haben, kann man es nur mit einer festen Menge an Geräten vergleichen. Aber man sieht in der Anfangsphase, dass ich wirklich deutliche Steigerungen vornehmen konnte. In letzter Zeit habe ich nur noch leicht steigern können, aber das ist auch zu erwarten.
Mich motiviert diese Datenanalyse auch weiterhin zweimal die Woche dorthin zu gehen und mich an meine Grenzen zu bringen. Ich kann hier deutlich sehen, wie sich meine Kraft entwickelt und wie ich die Übungen mit immer mehr Gewicht ausführen kann. Außerdem fühle ich mich im Alltag deutlich kräftiger. Auch habe ich so gut wie keine Rückenschmerzen mehr, obwohl ich viel am Schreibtisch sitze.