Unnötig zwei Verkehrsströme gleichzeitig behindern

Immer wieder beobachte ich Leute wie sie ihr Fahrzeug auf dem Gehweg abstellen und damit den Fußverkehr behindern. Das tut aber dem Autoverkehr nichts gutes, warum tun sie das dann eigentlich?

Das im Bild ist ein typisches Beispiel. Da hat ein Paketzusteller seinen Lieferwagen auf den Gehweg gestellt. Dieser ist schon eher schmal, aber nun kommt man da zu Fuß gar nicht mehr durch. Man müsste auf die Fahrbahn wechseln. Das wird dann schnell gefährlich. Wer hätte keine Bedenken sein Kind so laufen zu lassen?

Dabei bringt es doch niemandem was. Die Intention soll wohl sein den Autoverkehr auf der Fahrbahn nicht zu behindern. Aber wie man an der Breite des grauen Autos sehen kann würde da auch kein weiteres Auto mit Sicherheitsabständen bei 50 km/h durchpassen. Nein, Autofahrer*innen halten hinter dem Lieferwagen an und warten bis kein Gegenverkehr mehr kommt. Und weil sie schon warten müssen, könnte der Transporter doch auch komplett auf der Fahrbahn stehen.

Ich begreife das nicht. Parkt man so, wird der Autoverkehr nicht weniger behindert. Der Fußverkehr wird behindert, sogar gefährdet. An dieser Stelle geht wohl eh fast niemand zu Fuß, daher ist es nur eine abstrakte und keine konkrete Behinderung. Trotzdem darf und soll man nicht so parken.

Einen kleinen Vorteil hat diese Parkweise allerdings für den Zusteller. Er konnte so in sein Auto steigen und musste nicht mehr so stark auf den Verkehr achten. In der Fahrtrichtung des grauen Autos ist genug Platz, die Leute können der Tür ausweichen. Und die von hinten warten eh. Somit kann er die Tür einfacher öffnen. Vielleicht hält sich das deshalb.

Vielleicht ist es aber auch irgendwie ein tief eingebranntes Gefühl von der Fahrbahn möglichst runter zu müssen, damit der Autoverkehr möglichst viel Platz hat. Und das ist eine derartige Unterwerfung gegenüber dem Autoverkehr, das kommt mir krankhaft vor.