Unfall am Ottoplatz (2018)
Schon vor Jahren bin ich immer wieder mal nach Köln und zurück gefahren. Das war ein guter Tagesausflug mit meist so um 80 bis 90 km Länge.
Aber einmal war ich in Köln am Ottoplatz nicht vorsichtig genug. Ich hätte links abbiegen müssen, habe aber die Kurve verpasst. Also wollte ich die nächste nehmen, und da war allerdings nur Schotter und Asche. Ich war zu schnell und habe die Kurve nicht mehr bekommen, bin mit dem Fahrrad dann weggerutscht. Dabei habe ich mir das Bein ziemlich übel aufgeschürft, es hat ordentlich geblutet. Keine Sorge, davon gibt es hier kein Foto.
Ich lag zuerst total verdutzt da, so hatte ich mir diese Kurve nicht vorgestellt. Ich konnte mich aber noch problemlos bewegen. Also bin ich wieder aufgestanden, habe das Fahrrad zur nächsten Sitzgelegenheit geschoben. Weil die Wunde so dreckig aussah, habe ich mit der Wasserflasche erstmal großzügig Wasser zum Spülen genutzt. Danach war es nur noch Blut, aber nicht mehr so viel Staub.
Während ich da saß und mich sammelte, gingen alle Leute einfach daran vorbei. Ich stand nicht wirklich unter Schock, ich konnte mich noch bewegen. Es war also nichts lebensbedrohliches, die Leute hätten keine erste Hilfe leisten müssen. Aber ich fand es schon etwas befremdlich, dass mich niemand angesprochen hatte. Die Leute schauten zwar, gingen aber ohne Verzögerung weiter.
Irgendwann nach einigen Minuten, die ich einfach so da saß, sprach mich eine Person an. Sie fragte, ob ich etwas brauchte. Ich hätte nur gerne Verbandszeug gehabt, allerdings war es ein Sonntagnachmittag und die Geschäfte waren alle geschlossen. Die Person ist dann auch weiter, sie konnte nicht wirklich was für mich tun.
Und dann habe ich nach Not-Apotheken gesucht. Die nächste war in Köln am Heumarkt, da bin ich dann mit dem Fahrrad hingefahren. Es hat weiter geblutet, aber nicht stark. Die Apothekerin hat die Wunde dann desinfiziert und ein großes Pflaster draufgeklebt. Ich habe die offenen Packungen gekauft und mitgenommen.
Ich hätte an der Stelle vielleicht mit der Bahn nach Hause fahren sollen. Aber irgendwie wollte ich nicht. Und so bin ich dann einfach noch die 40 km zurück gefahren. Das ging auch ohne Probleme.
Am nächsten Tag war ich bei der Hausärztin, die hat die Wunde nochmal gereinigt und verbunden. Die nächsten Tage haben wir das wiederholt, die Wunde ist perfekt abgeheilt und es gab auch keine Entzündung. So, wie man sich das vorstellt. Also nach dem Unfall, zumindest.
Nach dem Unfall habe ich mir einen kleinen Verbandskasten besorgt, seitdem unten in meinem Rucksack wohnt. So kann ich bei der nächsten Schürfwunde, die vielleicht nicht in einer Metropole passiert, die Wunde verbinden und weiteren Dreck abhalten. Das Verbandszeug habe ich dafür bisher glücklicherweise nicht gebraucht. Allerdings war es manchmal ganz praktisch Pflaster dabeizuhaben, die braucht man dann doch immer mal wieder.
Von daher kann ich empfehlen, ein bisschen Verbandszeug auf Radtouren mitzunehmen. Zusammen mit Flickzeug für Fahrradschläuche (oder besser einen Ersatzschlauch) ist man dann gut ausgestattet für kleine Unfälle.