Unendliche Geschichte der Zusammenlegung der Haftpflichtversicherungen
Irgendwann nach dem Zusammenziehen sollte man auch mal die Versicherungen zusammenlegen. Bei der Haftpflichtversicherungen war das dann eine endlose Geschichte.
Meine Frau und ich haben jeweils eine Privathaftpflichtversicherung bei der AXA. Die haben unsere jeweiligen Tecis/Swiss Life Makler damals für uns abgeschlossen, weil sie das beste Preis-Leistungs-Verhältnis haben.
Aber es gibt ja keinen Grund zwei Verträge zu haben, wenn man einen für zwei Personen haben kann und somit Geld sparen kann. Über den ersten Versuch dieser Umstellung hatte ich schon im November 2023 geschrieben. Dort hatte ich darum gebeten das zusammenzulegen. Und sie haben uns jeweils ein Dokument mit der »simulierten Vertragsänderung Zweipersonenhaushalt« zugeschickt.
Weil es sich mal wieder ewig zieht, will ich mit euch noch die Zeitentwicklung teilen. Ich hatte am 20.09.2023 bezüglich der Zusammenlegung an die Versicherung geschrieben. Ich bekam dann am 26.09.2023 die Beitragssimulation zugeschickt. Allerdings war das nur für die Veränderung meines Tarifes enthalten. Meine Frau bekam dann einige Tage später ein auf den gleichen Tag datiertes Schreiben mit effektiv dem gleichen Inhalt.
Ich hatte dann bei der Hotline angerufen und wurde da ein bisschen beraten. Wir sollten einfach einen der beiden Verträge auf beide Personen erweitern und den anderen dann kündigen.
Versuch der Erweiterung und Kündigung
Das ist dann bei mir ein bisschen liegen geblieben, weil wir uns wegen der Vermögensschadenhaftpflicht noch überlegen mussten, wie wir damit umgehen wollten. Am 06.12.2023 hatten wir das dann soweit fertig und ich habe der AXA einen Brief geschrieben mit der Aufforderung den einen Vertrag zu erweitern und den anderen zu kündigen. Also genau das, was die Frau am Telefon gesagt hat.
Am 19.01.2024 bekam ich eine vielversprechende E-Mail:
anbei übersenden wir Ihnen Ihre Unterlagen. Näheres erfahren Sie in der Anlage.
Dann habe ich in die PDF-Anlage geschaut. Dort stand dann nur das hier drin:
Ihr Anliegen erfordert eine persönliche Beratung. Der Sie betreuende Makler wird Kontakt zu Ihnen aufnehmen.
Gerne können Sie den Kontakt direkt selbst aufnehmen.
Für diese Auskunft hat die AXA jetzt auch noch 29 Werktage gebraucht. Deren Kundendienst scheint ja hoffnungslos überlastet zu sein. Man stelle sich nur vor, man müsste da einen Schaden regulieren. Ob das schneller gehen würde oder gar noch länger dauert? Auf mich wirkt das nicht sonderlich überzeugend.
Das ist auch deshalb spannend weil der Makler, der mir den Tarif damals verkauft hat, inzwischen gar nicht mehr Makler ist. Er hat jetzt einen anderen Job und das mit der Betreuung hat in den letzten Jahren nur noch sehr schlecht geklappt. Es gab auch keinen geordneten Übergang an einen seiner Makler-Kollegen. Es war die letzten fünf Jahre dann der zuständige Makler, der aber schlicht nicht erreichbar war.
Ich hatte bisher aber auch noch keine Anstrengungen unternommen die Verträge an einen anderen Makler zu übertragen. Meine Anliegen habe ich bisher einfach direkt an die Versicherung übermittelt und das war dann auch okay so. Aber das geht jetzt wohl nicht.
Selbst wenn er sich jetzt doch nochmal meldet, möchte ich das nicht mehr über ihn machen. Ich könnte jetzt versuchen der AXA mitzuteilen, dass ich einen anderen Makler haben möchte. Aber ich fürchte, dass ziemlich viel Aufwand sein wird, so zäh es aktuell bei der AXA ist. Es erscheint mir einfacher einen neuen gemeinsamen Tarif über Check24 abzuschließen und dann beide alten Verträge zu kündigen.
Da mir aber nicht ganz klar ist, wie genau das dann bezüglich Lücken oder Dopplungen im Versicherungsschutz läuft, habe ich bei Check24 einmal angerufen. Dort war an einem Samstag um 8:06 Uhr ein sehr freundlicher Mitarbeiter direkt verfügbar. Er sagte, dass man die Vorversicherung schon kündigen muss, damit es keine Dopplungen gibt. Weil unsere beiden Verträge unterschiedlich lange laufen (August und Oktober), müsste man diese erst zusammenlegen und dann könnte man wechseln.
Maklerwechsel
Ich muss also jetzt die AXA davon überzeugen, dass mein Makler nicht mehr mein Makler ist. Mir ist auch gar nicht klar, wer das dann übernimmt. Haben die einen zentralen Pool in der Zentrale? Oder haben die nur so ein Netz aus niedergelassenen Maklern, das die Produkte vertreibt? In Ermangelung an Wissen habe ich dann eine Nachricht an die AXA geschickt mit der Bitte meinen bisherigen Makler durch irgendwen anderes zu ersetzen.
Die E-Mail wurde prompt beantwortet. Ich müsste das an den Makler erteilte Mandat schriftlich kündigen, eine Kopie der Kündigung an die AXA schicken und anschließend darum bitten den Vertrag in den AXA-Direktvertrieb zu überführen.
Da fängt es jetzt an spannend zu werden. Von meinem Makler habe ich nur noch eine veraltete Postanschrift. Ob die E-Mail-Adresse noch funktioniert? Zudem noch eine weitere Komplikation besteht. Mein Makler wurde in der ersten Phase noch angelernt, die Beratungsdokumentation wurde immer von seinem Mentor und Partner unterschrieben. In einer späteren Phase hat er den Strukturvertrieb verlassen und sich komplett selbstständig gemacht. Auch hier hat ein Partner schon Zugang zum neuen Vertriebsportal gehabt und die Verträge eingetütet. Ich weiß also schlicht nicht, wer dort exakt als Makler eingetragen ist.
Ich habe also erneut an die AXA geschrieben und gefragt, wer denn überhaupt der Makler ist. Wahrscheinlich dürfen sie mir das aus Datenschutzgründen nicht sagen, oder so etwas.
Einfach in der E-Mail auf antworten zu klicken war wohl zu wenig. Ich bekam dann eine automatische Antwort:
vielen Dank für Ihre E-Mail
Re: […](…){} (…)
vom 23/1/2024.Ihre Anfrage ist automatisch an Kranken-Bestand@AXA.de weitergeleitet worden.
Da ist dann also die Verbindung komplett verloren gegangen. Darauf habe ich auch keine Antwort mehr bekommen.
Ich habe meinen Makler dann per WhatsApp angeschrieben und um eine aktuelle Adresse gebeten. An die habe ich ihm dann eine Kündigung für das Makler-Mandat geschickt, eine Kopie an die AXA.
Da kam von der AXA aber auch keine Reaktion mehr, dass sich da irgendwas verändert hätte.
Zusammenlegung von der anderen Seite
Zwischenzeitlich sind wir das Problem dann von der anderen Seite angegangen. Der Makler meiner Frau hat aus ihrem gleichwertigen Tarif einfach einen Zweipersonenhaushalt gemacht.
Am 03.04.2024 bekamen wir dann einen Änderungsnachtrag, in dem nur etwas von »Haushaltstyp: Zweipersonenhaushalt« stand. Ich habe beim Makler nachgefragt, ich bin da jetzt wirklich mitversichert.
Am 06.05.2024 habe ich dann noch einmal selbst die AXA angeschrieben und gebeten meinen Vertrag zu beenden, weil ich jetzt im anderen Vertrag mitversichert bin. In einem Schreiben vom 24.05.2024 teilten sie mir dann mit, dass sie zum 06.05.2024 meinen Vertrag aufgrund von Doppelversicherung beendet hätten. Ich bekomme sogar noch anteilig den Rest erstattet.
Damit ist das jetzt endlich alles erledigt. Was für ein Aufriss.