Umstrukturierung in Obsidian
Es gibt viele Arten seine Notizen zu strukturieren. Ich hatte die Structure Notes ausprobiert und jetzt wieder auf eine Dateihierarchie umgestellt.
Ich habe viele Notizen zu ganz vielen Themen. Manche Themenfelder sind verknüpft, andere nicht. Ein klassischer Weg zur Organisation sind einfach Ordner und Dateien, das System findet man überall: Ordner mit Word-Dokumenten auf Windows, Google Docs in Ordnern in Google Drive. Das ist ein System, mit dem man arbeiten kann.
Aber was ist, wenn man gewisse Notizen in mehreren Bereichen haben möchte? Wenn die Struktur nicht einfach ein Baum ist, sondern ein dichtes Netz? Das ist ein System, das wir von der Wikipedia kennen. Es gibt dort keinen Baum, alle Seiten liegen flach ohne Namensräume herum. Die Struktur entsteht durch die Verlinkung zwischen den Seiten. Es gibt auch spezielle Artikel, die letztlich nur Sammlungen von Links sind. Dies sind häufig Artikel mit Listen aller Filme eines Schauspielers. Oder Auflistungen aller Dinge, die eine gemeinsames Akronym haben. Diese nennt man Strukturnotizen.
So eine Seite aber nicht nur Links enthalten, da kann auch noch Inhalt sein. Oder man bettet die Liste in mehreren Segmenten mit Text zusammen ein. Da kann man richtig viel machen. Der Übergang ist auch fließend.
Das ganze Konzept kommt auch vom Zettelkasten einen zuerst analogen Notizsystem, das dann aber viele digitale Formen angenommen hat.
Nun unterstützt Obsidian ganz viele Arbeitsweisen. Es hat den Dateibaum, aber auch Schlagwörter und Verlinkungen. Ich hatte mich von den Ordnern gelöst und angefangen Strukturnotizen zu verwenden. Außerdem habe ich für jeden Tag eine Notiz mit erstellt und dort die Notizen verlinkt, die ich an dem Tag genutzt habe. Somit ist ein dichtes Netz an Verlinkungen entstanden:
Das gelbe sind die Strukturnotizen, das blaue meine Tagesnotizen. Die roten sind Notizen, die noch nicht an eine Strukturnotiz angekoppelt worden sind. Alle weißen Punkten sind die eigentlichen Notizen.
Das sieht cool aus. Aber ich habe die Strukturnotizen nicht wirklich genutzt. Es waren einfach nur langweilige Listen. Auch habe ich selten Notizen in mehr als einer Strukturnotiz verlinkt. Am Ende hatte ich also wieder einen Baum.
Dann habe ich das einfach wieder aufgelöst. Ich habe jetzt Ordner mit Unterordnern. So kann ich über den Dateibaum in dieser Hierarchie navigieren. Für meine Notizen ergibt das Sinn. Auch beginne ich den Dateinamen jeder Notiz mit dem Erstellungsdatum, somit werden sie direkt chronologisch sortiert in jedem Ordner. Das kommt mir auch zugute.
Jetzt sieht es so aus:
Es gibt viele Notizen, die nicht eingebunden ein, das sind die ganz alten. Die neueren sind mit mindestens einer Tagesnotiz verbunden. Und manchmal auch untereinander. So ergibt sich dann auch Netz aus Verknüpfungen, allerdings orthogonal zu der Dateistruktur.
Eine weitere orthogonale Struktur ist die Nutzung von Hashtags im Fließtext wenn ich mit Personen zusammenarbeite. So kann ich schnell per Tag den letzten Kontakt heraussuchen. Das ist gerade für Gesprächsnotizen dann sehr praktisch. So haben sie eine Verknüpfung von der Tagesnotiz, einen Tag für die Person und eine Position in der Ordnerhierarchie nach Thema. So finde ich Dinge gut wieder.
Letztlich muss man mit Obsidian herausfinden, wie man es nutzen möchte. Die Software unterstützt sehr viele Arbeitsweisen und kann dadurch überfordernd wirken. Da man aber fließend zwischen Arbeitsweisen übergehen kann, ist das alles korrigierbar.