Stadt aus Sechsecken mit Cities Skylines

Ich habe meine Stadt im Computerspiel Cities Skylines noch ein wenig weiter gebaut. Sie hatte Probleme mit dem Verkehrsfluss. Generell starten alle Städte im Spiel so, dass man ein Autobahndreieck hat, an das man seine Stadt anschließen kann. Und entsprechend viel Autoverkehr kommt da auch rein. Das Spiel bildet sehr die Gegebenheiten in den USA ab, entsprechend gibt es nur Autoverkehr. Erst mit einer Erweiterung gibt es noch andere Verkehrsmittel.

Auf der Autobahn lief das auch gut, aber innerhalb der Stadt nicht so gut. Also habe ich es einfach mal mit einer Stadtautobahn versucht. Dafür habe ich diverse Häuser abgerissen. So ist am Eingang zur Stadt ein großes Autobahnkreuz entstanden:

Die Autobahn geht dann durch das Industriegebiet im Westen davon:

Auf der anderen Flussseite habe ich dann auch wieder Auf- und Abfahrten gebaut. Man sieht, wie schön die Autobahn das Wohngebiet zerschneidet.

Und dann ist am anderen Eingang zur Stadt noch ein großes Autobahnkreuz, damit der Verkehr dort fließt:

Das ganze war für fünf Minuten lustig. Aber es sieht einfach beschissen aus, ist total laut, und nimmt ganz viel Platz weg. Und es widerstrebt mir natürlich, so eine Stadt zu bauen.

Massenverkehrsmittel

Ich habe die »Mass Transit« Erweiterung für das Spiel. Und damit kann man dann ganz viele weitere Verkehrsmittel bauen:

  • Busse
  • U-Bahnen
  • Eisenbahnen
  • Monorail (effektiv Straßenbahn)
  • Seilbahnen
  • Zeppeline
  • Verkehrsflugzeuge

Es gibt eine besonders praktische Straße, nämlich die vierspurige Straße mit Monorail für beide Richtungen. Die Haltestellen können auch über der Fahrbahn angebracht werden. Somit hat man direkt parallele Infrastruktur. Das sieht dann so aus:

Ein kleines Problem haben die jedoch. Und zwar können Fahrbahnen in fast jedem Winkel zusammen eine Kreuzung formen, beim Monorail muss der Winkel aber 90° nicht unterschreiten. Hat man zwei Straßen, die nicht exakt senkrecht aufeinander liegen, gibt es dort keine Abbiegemöglichkeit für Monorail:

Generell baut man schnell alles in einem Viereck-Gitter wie Manhattan. Das bietet sich im Spiel einfach an. Aber sobald es irgendwo nicht passt, kann das Monorail nicht abbiegen. Das ist etwas nervig.

Meine Stadt sah entsprechend auch mit vielen Vierecken aus:

Die Sechseck-Stadt

Wenn man aber mit Sechsecken baut, so ist der Winkel immer um 120° und damit ziemlich sicher nicht kleiner als 90°. Ich habe also angefangen, so langsam da Sechsecke einzubauen:

Innerhalb von jedem Sechseck gibt es sechs Haltestellen für das Monorail. Und dann gibt es zwei Ring-Linien, die alle sechs Haltestellen anfährt, einmal im und einmal gegen den Uhrzeigersinn. Sobald ich viele Sechsecke habe, werde ich die drei Raumrichtungen mit Zick-Zack-Diagonalen ebenfalls mit Linien anbieten. Somit habe ich ein Konzept, das ungefähr so ist wie die Ringe und Diagonalen in Beijing, nur eben nicht konzentrisch sondern als Gitter.

Das Spiel hat auch das Zoning, also dass man Grundstücke als Wohn-, Gewerbe- oder Industriegebiet ausweist. Es ist verlockend einfach große Flächen für jede Art bereitzustellen. Große Wohnviertel sind ja noch typisch, aber niemand braucht ein Drogeriemarkt-Viertel. Industrieviertel sind auch noch okay. Es wird allerdings ganz viel Verkehrs zwischen diesen Vierteln entstehen. Und so ist mein Plan das ganze eher dezentral zu organisieren. Im Zentrum jedes Sechsecks soll ein Wohngebiet sein. Darum herum gibt es dann Gewerbegebiete, in denen die Anwohner einkaufen und an die aus dem Industriegebiet die Waren geliefert werden. Die Industrie sitzt an den Hauptstraßen, dort ist es eh laut und verschmutzt.

Somit sollte es eigentlich eher kurze Wege geben, die Strecken können zu Fuß gelaufen oder mit dem Monorail zurückgelegt werden. Der LKW-Verkehr fährt nicht durch die Wohngebiete.

Nachdem ich ein paar Sechsecke angelegt habe, sieht meine Stadt dann so aus:

Es sind noch immer die Gebiete zu groß und zu getrennt, das muss ich noch angehen. Allerdings ist die Stadtautobahn weg, man sieht allerdings noch die Schneise.

Der erste Stadteingang sieht jetzt auch viel besser aus. Kein Autobahnkreuz mehr, nur eine große Kreuzung. Dort stockt der Verkehr ein bisschen, aber das ist schon okay.

Dann habe ich angefangen neue Sechsecke zu bauen. Dabei konnte ich dann direkt den Verkehr entzerren. Die Industriegebiete (Orange) erzeugen immer viel Lastverkehr, Schmutz und Lärm. Die Gewerbegebiete (Dunkelblau) brauchen Kunden, erzeugen aber auch Lärm. Bürogebäude (Cyan) sind leise. Und Wohngebiete natürlich auch. Und so kann man die in dieser Reihenfolge anordnen, und enthält eine ganz nette Siedlung:

Die Monorail-Stationen außen erzeugen Lärm, binden aber die einzelnen Teile ganz gut an:

Die Schule habe ich dann im Wohngebiet versorgt. Man sieht den Einzugsbereich an den grün markierten Straßen. Also muss dann noch eine auf die andere Seite hin:

Die Feuerwehr habe ich außen platziert, so können die schnell überall hinfahren. Es braucht dann noch zwei mehr Wachen, oben und unten rechts.

Schaut man sich jetzt die Verkehrsbelastung an, so scheint das Konzept aufzugehen. Die Wohngebiete sind nicht voller Verkehr, und die großen Straßen tragen den ganzen Verkehr.

Das schlägt sich dann auch direkt in der Lärmbelastung nieder. Das Wohngebiet in der Mitte ist relativ ruhig:

Und das kann man dann wieder im Bodenrichtwert sehen, der steigt in der Mitte:

Verschmutzung ist auch schön außerhalb, und innen sauber.

Ich habe dann noch mehr davon gebaut, das finde ich eigentlich ganz hübsch geworden:

Damit der Autoverkehr nicht immer quer durch die Sechsecke muss, habe ich noch einen Tunnel gebaut, der die Autobahn oben mit der Hauptstraße ganz unten verbindet:

Durch den Tunnel ist die Oberfläche frei, und man hat auch keinen Lärm dadurch.

Ein Nachteil der dreizähligen Kreuzungen ist allerdings, dass immer nur eine der drei Richtungen fährt. Bei normalen Kreuzungen mit vier Armen hat man dann immer zwei von vier Richtungen, die fahren können. Das drückt den Durchsatz dann doch etwas runter.

Es scheint also im Spiel nicht so richtig vorgesehen zu sein, dass man seine Stadt so entwickelt.

Autobahn vor der Stadt

Die Durchgangsautobahn vor der Stadt hat auch viel Platz eingenommen, und auch hohe Wartungskosten gehabt.

Eine Zelle kostet 70 Geld pro Woche, man braucht aber zwei Richtungen, also 140. Ich habe das dann durch eine Sechsspurige Straße ersetzt, auf der Anstelle von Tempo 100 nur noch Tempo 60 erlaubt sind. Es entfällt aber auch der Bedarf an Autobahnkreuzen, und ich habe jetzt einfache Kreuzungen dort.

Dadurch ist das Stadtbudget ein klein wenig besser geworden.

Insgesamt ist das ein lustiges Spiel, und ich finde die sechseckige Stadt witzig, auch wenn sie wohl nicht so ganz ideal zur Spielmechanik passt.