Spielplatz ohne Freunde

In einem Wohngebiet sah ich einen Spielplatz, den man nicht betreten darf. Das ist schon irgendwie etwas traurig.

Früher, vor meiner Zeit, spielten Kinder wohl einfach auf den Straßen. Und damit meine ich nicht nur die Nebenanlagen wie Gehwegen, nein, sie spielten direkt auf der Fahrbahn. Es war halt noch nicht alles so voller Autos, sodass die Fahrbahnen noch keine Todeszonen waren. Also in etwa das, was wir heute verkehrsberuhigte Bereiche (Spielstraßen) nennen.

Dann kamen immer mehr Autos und Leuten ist aufgefallen, dass wir die Kinder schützen müssen. Und beim Auto macht man das immer so, dass man die Opfer einschränkt, damit das Auto weiter frei gefährlich sein kann. Die Kinder wurden eingezäunt, es wurden designierte Spielplätze geschaffen.

Diese öffentlichen Räume müssen aber von den Kommunen geschaffen und gepflegt werden. Da gibt es manchmal nicht genug Einsatz, die öffentlichen Spielplätze sind eher traurig. Und da schafft man sich dann entweder einen eigenen Garten an, den man exklusiv nutzen kann. Oder in einer Wohnanlage gibt es einen Garten mit ein paar Spielgeräten.

Weil es aber privat ist, schließt man die Öffentlichkeit aus. Und so sieht das dann aus:

Dann hat man zwar einen möglicherweise tollen Spielplatz, es dürfen dort aber keine fremden Kinder spielen. Und wenn man sich nicht auf dem Spielplatz kennenlernen kann, kann man auch keine Spielplatz-Freunde werden. Man muss sich an anderem Ort kennenlernen und dann explizit zum Spielen einladen.

Irgendwie alles ganz konsequent, aber am Ende dann doch nur nötig, weil das Auto den öffentlichen Raum gefährlich macht.