Schlechtere Verbindung nach Wechsel weg von Telekom
Alle zwei Jahre wechsele ich den DSL-Anbieter um Kosten zu sparen. Beim letzten Wechsel ist die Verbindungsqualität merklich heruntergegangen, obwohl es die gleichen Kabel sind. Es ist kurios.
Die meisten DSL-Angebote kosten so 35 bis 40 EUR/Monat. Wechselt man aber, so erhält man für zwei Jahre einen Durchschnittspreis von 20 bis 25 EUR/Monat. Die Anbieter selbst und Vermittler wie Check24 geben einem dreistellige Wechselprämien. Das ist total bekloppt, aber wenn das das Spiel ist, dann spiele ich es halt mit.
So war ich bisher schon bei Congstar, Telekom, 1&1, Telekom. Wenn man einige Zeit nicht mehr bei einem Anbieter war, ist man wieder Neukunde und bekommt den Wechselbonus erneut. Und nun war die Zeit bei der Telekom vorbei. Der günstigste Anbieter für DSL 50 MBit/s war dann Maingau. Von denen habe ich noch nie gehört, allerdings ist es mir letztlich egal, wessen Name am Ende auf der Rechnung steht.
Der Wechsel selbst lief reibungslos, ich bekam neue Zugangsdaten. Am 29.02.2024 war es dann soweit, die Leitung wurde umgestellt. Ich habe die neuen Zugangsdaten ins Modem eingegeben und dann ging es auch wieder.
Allerdings war die Leitung dann nicht mehr so stabil wie vorher. Am Kabel hat sich nichts geändert, sie müssen also irgendwie ab dem Straßenkasten etwas gemacht haben. In der FRITZ!Box sieht man ziemlich gut, wie die Störabstandsmarge um Mitternacht einige dB gefallen ist:
Auch sieht man eine unbestimmte Anzahl nicht behebbarer Fehler, die vorher nicht da waren. Die Leitung ist echt massiv schlechter geworden.
Auch in der Statistik über eine Woche kann man das gut sehen:
Ich musste dann im Modem entsprechend die Stabilität hochstellen:
Die Geschwindigkeit der Leitung ist weiterhin hoch, irgendwie scheinen die da noch mehr Puffer gehabt zu haben als die Telekom.
Meine Theorie ist ein bisschen, dass die Telekom da mit ihren ganzen Vectoring, Super-Vectoring, G-Fast und anderen Tricksereien im Verteilerkasten einfach noch ein bisschen mehr rausholen kann. Wenn man aber nicht über die Telekom direkt bucht, so deaktivieren sie einfach diese speziellen Tricks und man hat eine physikalisch schlechtere Verbindung. Da kann dann der Anbieter auch wenig machen und die Telekom hat ein effektives Monopol auf etwas stabilere DSL-Verbindungen.
Die Lösung wäre natürlich Glasfaser oder zumindest Koaxialkabel, aber das ist politisch ja nicht gewollt. Und angesichts der 70 EUR/Monat für die Glasfaseranschlüsse exklusiv von der Telekom, die man in Neubaugebieten teilweise hat, bin ich dann doch ganz zufrieden mit meiner hinreichend stabilen 50 MBit/s DSL-Leitung.
Kontakt zu Maingau
Ich habe dann am 16.03.2024 einmal den Support angeschrieben. Ich habe den Fall geschildert, auf die Bildschirmfotos hier im Blog verlinkt und dann darum gebeten sich mit mir in Verbindung zu setzen.
Bisher bekam ich aber nur eine automatische Eingangsbestätigung:
Ich gehe nicht davon aus, dass ich nochmal was denen höre. Letztlich bestärkt mich das in meiner Wahrnehmung, dass bei allen Internetanbietern der Kundendienst unterirdisch ist, weil es ja keinen Konkurrenzdruck gibt. Und wenn es überall schlecht ist, kann ich auch das billigste nehmen. So spare ich immerhin Geld.