Rücksichtsloses Fahrradparken

Fahrräder sicher abstellen kann je nach Ort wirklich eine Herausforderung sein. Insbesondere teurere Fahrräder möchte man vor Diebstahl und Wetter schützen. Dabei sollte man aber dringend auch auf Bedürfnisse anderer achten.

Mein erstes Fahrrad wurde mir 2012 gestohlen. Ich hatte es zwar abgeschlossen, aber nicht angeschlossen. Da hatte eine Person dann einfaches Spiel: Mit Transporter vorfahren, Fahrrad einladen, irgendwo in Ruhe das Schloss knacken. Seitdem schließe ich mein Fahrrad immer irgendwo an. Auch das hilft nicht immer, so wurde mir 2019 ein weiteres Fahrrad von einem einbetonierten Anlehnbügel gestohlen.

Witterung lässt Fahrräder schneller altern, man möchte es also am liebsten überdacht abstellen. Da gibt es unterwegs allerdings eher weniger Möglichkeiten. Und so muss mein Fahrrad da einfach durch. Zuhause steht es im Keller, das muss reichen.

Neulich sah ich unterwegs ein fremdes Fahrrad im Treppenhaus an das Geländer angeschlossen. Das war mein persönlicher Höhepunkt im egoistischen Fahrradparken.

Da kommt nur noch eine gesunde Person ohne Gepäck vorbei. Sobald da jemand mit einem Gehstock gehen muss, wird es sehr schwer. Man kann sich auch nicht mehr innen am Geländer festhalten, das Fahrrad steht da im Weg.

Da viele Fahrradständer nicht einladend sind kann ich verstehen, dass man sich einen besseren Platz suchen möchte. Aber an einem Treppenhausgeländer ist einfach nicht in Ordnung.

Zudem war draußen vor der Tür noch genug Platz am zweiten Fahrradständer. Ich weiß nicht, wann diese Person gekommen ist, aber meist geht es schon.

Ich kann total verstehen wenn Fußgänger*innen verärgert über behindert abgestellte Fahrrader sind. Mich ärgert das auch. Daher bitte die Fahrräder ordentlich abstellen und die kreative Energie lieber in die Forderung nach besseren Fahrradabstellanlagen stecken als in derartige Parkplätze.