Radfahren auf dem Gehweg ist ein Symptom

An manchen Stellen gibt es die baulich getrennten Radwege. Meist muss man aber auf der Fahrbahn fahren. Weil sich einige Leute das nicht trauen, ist manchmal der Gehweg für Radfahrende freigegeben. Radfahrende können sich in diesem Fall also aussuchen, ob sie auf der Fahrbahn oder dem Gehweg fahren. Kinder unter 8 Jahren müssen und dürfen ebenfalls auf dem Gehweg fahren.

Aber warum sollte jemand auf dem Gehweg fahren, der doch für Fußgänger gedacht ist? Wir haben doch eine wunderbare Fahrbahn, warum nimmt man nicht einfach die? Naja, weil die Fahrbahn durch die ganzen Autos ziemlich gefährlich ist. Sogar so gefährlich, dass sich die Fahrradstaffel der Polizei Denver nicht traut, auf der Fahrbahn zu fahren. An anderer Stelle sagte eine Britische Polizeiinspektion eine Aktion zum Überprüfen des Überholabstandes mit der Fahrradstaffel ab, weil es zu gefährlich für ihre Polizisten sei. Die Fahrbahn wird also teilweise als so gefährlich wahrgenommen, dass selbst Polizisten sich nicht mehr trauen, auf ihr zu fahren. Und dabei sollten die doch gerade die Rücksicht im Straßenverkehr durchsetzen.

Wenn Leute also auf dem Gehweg fahren wollen, ist das ein Symptom dafür, dass auf der Fahrbahn eine toxische Atmosphäre herrscht. Und wir dringend daran arbeiten müssen, dass die Fahrbahn wieder ein Verkehrsraum für alle wird, und nicht nur für die gepanzerten Verkehrsteilnehmer. Alternativ können wir die Fahrbahnen auch schmaler machen und dafür baulich getrennte Infrastruktur für Radfahrende schaffen. So werden die Radfahrenden nicht mehr von den Autofahrenden bedrängt, aber auch die Zufußgehenden nicht mehr von den Radfahrenden.