Ohne Palmöl! Dafür Kokosfett …
Die Margarine, die ich im Supermarkt kaufte, warb mit »ohne Palmöl«. Dafür enthielt sie dann Kokosfett. Damit ist auch nichts gewonnen, im Gegenteil.
Früher waren Antitranspirante mit Aluminiumsalzen richtig cool. Bis herausgefunden wurde, dass Aluminium vielleicht nicht so gesund ist. Und dann waren die plötzlich verpönt, Deos trugen große Aufschriften, dass sie frei von Aluminium seien.
Bei Lebensmitteln war Palmöl auch eher unbekannt. Und dann wurde bekannt, dass dafür Regenwald gerodet wird. Man vernichtet den Lebensraum diverser Tiere dafür, fürs Klima ist das ebenfalls schlecht. Und dann wurde Palmöl zur bösen Zutat. Und so wirbt man jetzt dafür, dass das Produkt ohne Palmöl hergestellt worden ist.
Allerdings braucht es ein hartes Fett, um Margarine zu machen. Man kann mit wohl auch eher ungesunden Verfahren Fette härten und so Sonnenblumenmargarine machen. Aber selbst die enthält noch etwas an harten Fetten. Und in dieser Margarine hat man sich für Kokosfett entschieden:
In diesem Artikel von Öko-Test ist schön beschrieben, dass die Substitution von Palmöl mit Kokosfett im Grunde negativ ist. Denn nun, wo die Nachfrage für Kokosfett steigt, wird auch das mit umweltschädlichen Methoden angebaut. Allerdings ist das Problem noch stärker, weil man für die gleiche Menge Kokosfett mehr Fläche braucht. Die Ölpalme hat eine gewissen Flächeneffizienz. Von daher ist nachhaltig angebautes Palmöl besser als Kokosfett. Das Problem sind die Anbaubedingungen, nicht die Pflanze an sich.
Und so ist es am Ende mal wieder Aktionismus. Das Frittierfett mit zertifiziertem Palmöl ist dann wohl besser als die Margarine mit unzertifiziertem Kokosfett. Aber das kann man eben schlecht als Werbebotschaft auf eine Packung drucken.