Neues Handy nach fünf Jahren

Mein bisheriges Handy war ein Xiaomi Mi A1. Das war eines der ersten Geräte mit Android One, also einem möglichst wenig vom Hersteller verbastelten Android. Das ermöglichte dann viele Updates vom System, während andere Hersteller die neuen Versionen und Sicherheitsupdates schleppend oder gar nicht nachreichen.

Die Sicherheitsupdates haben aber Mitte 2020 aufgehört, seitdem kam da nichts mehr. Das Teil hat also diverse Sicherheitslücken, die wohl auch mehr oder minder gruselig sein können. Da das Handy aber noch funktionierte, sah ich nicht ein der geplanten Obsoleszenz nachzugeben. Irgendwann mehrten sich aber dann die Macken: Es wurde spürbar langsam, der Taster prellte, die Helligkeit nach dem Entsperren war häufig sehr dunkel, der Standort ist ziemlich ungenau und sprunghaft, der Fingerabdrucksensor will nicht mehr so richtig zuverlässig. Das habe ich dann alles zum Anlass genommen mal ein neues Handy zu kaufen.

Xiaomi ist ein chinesicher Hersteller. So richtig wohl fühlte ich mich damit aktuell auch nicht mehr. Mir fehlen zwar Beweise in jedwede Richtung, aber angesichts vom Politikum der 5G-Netzwerkausrüstung von Huawei und ZTE wollte ich einfach nicht mehr, auch wenn das Xiaomi Mi A1 ein durchaus solides Gerät ist.

Bisher hatte ich Handys und Laptops nicht nach Hersteller gekauft, sondern nach den verbauten Teilen. Ich schaute, welches Handy die beste CPU für sinnvolles Geld eingebaut hat. Und dann habe ich nach anderen Dingen geschaut, wie Updates. Diesmal war es aber ganz anders. Ich bin nicht auf eine Vergleichsseite gegangen, sondern habe wirklich bei den Herstellern aus den mir seriös erscheinenden Ländern angeschaut. Zuerst war ich bei Sony, aber die haben nur Premiumgeräte mit für mich zu teurer Kamera. Und dann war ich schnell bei Samsung, die mich mit der A-Reihe auch ansprechen. Für die S-Reihe bin ich nicht anspruchsvoll genug.

Seit ich bei uns in der Firma mit der Produktentwicklung und Marketing immer mal wieder gequatscht habe, verstehe ich auch so Produktpositionierung besser. Samsung hat die M-, A-, und S-Serie. Das sind dann einfach Billigmodelle, Mittelklasse und Premium. Innerhalb der A-Serie haben sie dann das A1, A3, A5 und A7, analog zu Intel mit den Core-i3, i5, i7 und i9, oder BMW mit dem 3er, 5er und 7er. Zuletzt haben sie eine Nummer für die Modellgeneration dran. Das erste A3 war das A31, dann kam das A32 und jetzt aktuell ist das A33. Ich sah mich so bei A3 oder A5, aber der Unterschied ist nur die Kamera. Dank getrennter Kamera war mit das egal, und so wurde es dann das A33. Das ging ziemlich fix mit der Auswahl.

Und so habe ich jetzt ein neues Handy mit einem Vierfach-Kamerasystem, weil das aktuell so bei den günstigen Teilen der Standard ist.

Der Bildschirm ist deutlich größer, das Gehäuse ist ein bisschen länger und macht mir in machen Hosen Probleme mit den Taschen. Die Kamera ist in einer Notch, das klappt aber ziemlich gut.

Die Samsung UI ist etwas anders als das reguläre Android, es fühlt sich aber nicht verbastelt an. Ich kann anstelle der Samsung-Apps auch die Google-Apps nutzen. Die Samsung-Tastatur ist okay, vielleicht wechsele ich irgendwann auf die Google-Tastatur zurück.

Insgesamt ist es aber ein solides Gerät, das auch deutlich schneller agiert als mein altes Handy. Und so habe ich jetzt mit Schutzhülle grob 300 EUR ausgegeben und hoffe das jetzt wieder so grob fünf Jahre nutzen zu können.