Neue wassergebundene Fahrbahndecke schon kaputt

Bei einem Bäcker in Hangelar wurde der Parkplatz vor einiger Zeit erweitert. Die haben da wohl noch ein Grundstück um die Ecke erworben und damit den Parkplatz erweitert. Und bei der Gelegenheit haben sie auch die Oberfläche ausgetauscht. Vorher war das einfach nur Split, der dort recht dick aufgetragen war. Da konnte man mit dem Fahrrad überhaupt nicht fahren, selbst schieben war schon mühsam. Aber da ich eh meist zu Fuß zum Bäcker gehe, ist mir das egal. Der neue Parkplatz hat eine wassergebundene Wegdecke bekommen, wie man sie von diversen Waldwegen kennt. Das war am Anfang auch sehr schön glatt. Aber nach wenigen Monaten sah es dann so aus:

Überall sind da ordentliche Krater drin. Und wenn man genauer schaut, dann sieht man sie auch besser.

Die Krater sind teilweise ziemlich tief. Da sind unten grobe Steine, dann feinere Steine und zuletzt dann die feine Deckschicht. Aber sobald es eine Vertiefung gibt, sammelt sich dort das wasser, und löst das Material weiter auf. Es ist also nicht stabil, kleinste Unebenheiten werden mit der Zeit verstärkt.

Und gerade in der engen Zufahrt sieht man dann deutlich, dass die Vertiefungen genau dort sind, wo die Autoreifen abrollen.

Die Reifen kneten in den Vertiefungen das stehende Regenwasser noch tiefer rein, der Unterbau ist dort relativ weich und gibt nach. Das Loch wird noch größer.

Auf Waldwegen dieser Bauart passiert das gleiche, allerdings etwas langsamer. Da ist nicht so viel Forstverkehr, jedoch verstärken sich Löcher auch von selbst. Frost hilft auch überhaupt nicht, das frierende Wasser dehnt sich aus und lockert so das Material ebenfalls.

Diese Art der Oberfläche mag in der ersten Ausführung günstiger erscheinen, jedoch muss die sehr regelmäßig gewartet werden. Damit sind die Kosten über die Lebenszeit ähnlich wie bei einer ordentlichen Asphaltdecke. Für sehr wenig genutzte Wege mag die Abwägung zwischen Herstellung und Sanierungen noch zugunsten der wassergebundenen Wegdecke aufgehen. Jedoch ist es bei Radwegen oder wie hier einer Autozufahrt nicht sinnvoll. Man müsste hier spätestens alle zwei Monate sanieren.

Bezüglich Regenwasser nehmen sich diese Oberflächen nichts, das Wasser kann sie nicht durchdringen. Viel wichtiger ist die Versickerung am Rand der Fahrbahn. Ein weiterer Aspekt ist das Erscheinungsbild. Im Wald mag man wohl eher Erdfarben haben. Aber auch dies ist inzwischen mit Asphalt möglich.

Somit schneidet die wassergebundene Wegdecke für fast alle Einsatzzwecke schlechter ab als Asphalt. Trotzdem wurde der hier von der Bäckerei genutzt. Nach wenigen Monaten ist aus dem glatten Parkplatz eine Schlaglochpiste geworden, und es wird jetzt nur noch schlimmer werden. Ich bezweifele, dass sie den Parkplatz zeitnah sanieren werden, sonst wäre die Rechnung gegen des Asphalt nicht aufgegangen. Von daher werde ich in der winterlichen Dunkelheit mit Stirnlampe die Brötchen holen und so den Schlaglöchern und Pfützen auf dem unbeleuchteten Parkplatz ausweichen.

Weitere Zeit später

Weitere 1,5 Monate später sind die Löcher nur noch größer geworden. Nun bilden sich bei Regen tiefe Pfützen:

Morgens ist es noch komplett dunkel, da muss ich jetzt mit Kopflampe losziehen um nicht in eine dieser Pfützen zu treten.

Das ist ja auch für die armen Autofahrer*innen so nicht schön, die treten dann vom kurzen Weg zwischen Parkplatz und Bäckerei womöglich noch in eine Pfütze und machen sich die Fußmatten dreckig …