Neue Umlaufsperre in Vilich

In Vilich-Müldorf wird aktuell fleißig an der S23 Bahnstrecke gearbeitet. Ein Teil von ist eine Unterführung eines Radweges unter der Bahnstrecke. Die Baustelle und der Radweg sehen so aus:

Man kommt dort auf einem richtig tollen Radweg an (in folgender Karte blau), hat dann aber wieder diese unsäglichen Umlaufsperren. Diese sind sehr wahrscheinlich dazu gemacht, um die Geschwindigkeit zu begrenzen. Dieser Radweg ist als Verbindung von der Beueler Straße nah Vilich, siehe Open Street Map:

Die Anfahrt auf dem neuen Radweg sieht wunderbar aus, die kann man wirklich gut fahren. Und durch die Erdwälle kann man aber nicht so richtig nach links und rechts schauen. Ich kann schon verstehen, dass man dort Unfälle verhindern möchte. Aber mit den Umlaufsperren kommt man nicht mehr mit Lastenrad oder Anhänger durch.

Unter der Brücke sind die Umlaufsperren auch wieder so nah beieinander. Ich musste mir schon viel Mühe geben, um dort mit einem normalen Fahrrad langfahren zu können.

E-Mail an die Stadt

Die bei der Stadtverwaltung bekommen ja inzwischen mehrere E-Mails pro Woche, aber es hilft ja nichts. Es gibt so viel zu tun, und wenn auch noch bei Neubauten so mangelhafte Dinge gebaut werden, muss man eben konstant den Mund aufmachen.

E-Mail an verkehrslenkung@bonn.de am 13.07.2021

Sehr geehrte Damen und Herren,

am neuen Radweg von der Beueler Straße zu Am Burgpark in Vilich wurden kurz vor der Unterführung unter der Eisenbahnbrücke auf beiden Seiten Umlaufsperren verbaut. Ich nehme an, dass sie zur Vermeidung von Unfällen montiert wurden, insbesondere weil man wegen der Erdwälle die Kreuzung nur schwer einsehen kann.

Die Umlaufsperren sind aber recht eng, man kommt dort als geübter Radfahrer mit einem normalen Fahrrad gerade so entlang. Mit einem Lastenrad oder einem Fahrradanhänger wird man es hier schwer haben. Auch ist mir nicht klar, warum die Stelle derart geschützt werden muss. Queren tut laut aktueller Karte ein Gehweg, der nicht bis Neu-Vilich durchgeht. Ich erwarte also keinerlei Querverkehr.

Ich bitte Sie hier nochmal die Bedürfnisse von Radfahrenden mit Lastenrädern oder Anhängern zu bedenken und die Umlaufsperren zu entfernen oder zumindest in deutlich größerem Abstand zu montieren.

Mit freundlichen Grüßen

Martin Ueding

Antwort von der Stadt

Am 13.08.2021 bekam ich dann die Antwort von der Stadt Bonn. Mir wurde mitgeteilt, dass an dieser Stelle ein besonderer Schutz nötig ist, weil dort die Baustellenfahrzeuge queren. Die Baustellenfahrzeuge haben dort ein Stoppschild, kommen also auch mit sehr geringer Geschwindigkeit in diese Kreuzung rein. Aufgrund der mangelnden Einsehbarkeit durch die Erdwälle hätte man sich aber zusätzlich für die Umlaufsperre entschieden, um hier Unfälle zu verhindern.

Allerdings hätte man bei der Konstruktion der Umlaufsperren darauf geachtet, dass sie mit dem Lastenrad befahrbar sind und das auch mit dem städtischen Lastenrad getestet. Die von mir angesprochene Problematik sei bekannt und daher würden die Umlaufsperren auch nur nach sorgfältiger Abwägung gebaut. Die Ausführung entspräche den aktuellen Regelwerken: Sie überlappen nicht und haben 150 cm Abstand. Außerdem ist hinter der Sperre noch 300 cm Platz, damit man sich erstmal wieder neu orientieren kann.

Nach Fertigstellung der Baustelle würden die Sperren dann aber entfernt.

Das empfinde ich als zufriedenstellende Antwort. Ja, das Stoppschild sollte eigentlich ausreichen, wenn sich alle Bauarbeitende daran halten. Und Radfahrende sollten auch vorsichtig einfahren. Aber andererseits möchte die Stadt auch alles tun, um tödliche Unfälle zu vermeiden. Durch die Konstruktion mit Aufstellfläche, ohne Überlappung und der Entfernung nach der Bauzeit kann ich hier keine gemeine Schikane erkennen.

Positiv festzuhalten ist auch, dass ich von der aktuell auch gut ausgelasteten Verkehrslenkungsabteilung relativ zügig eine fundierte Antwort bekommen habe. Das macht Mut, dass in Bonn die Bedürfnisse der Radfahrenden ernster genommen werden.