Mini Motorways

Die Tage habe ich das Spiel Mini Motorways geschenkt bekommen. Es ist so ein ganz putziges Spiel, bei dem man Fahrbahnen bauen muss. Die Grafik ist sehr minimalistisch.

Aber der Reihe nach. Ich führe gleich einmal durch ein ganzes Spiel durch.

Das Spiel

Man beginnt mit einem kleinen Ausschnitt einer Stadt, bei der es erst nur ein Haus (links) und ein Ziel (rechts) gibt. Ich nehme an, dass das irgendwie ein Geschäft oder ein Büro ist.

Diese muss man nun mit Fahrbahnen verbinden. Man hat davon aber nur eine begrenzte Menge, kann also nicht beliebig viele davon bauen. Zudem ploppen auch immer neue Wohnhäuser und Geschäfte auf der Karte auf, sodass man immer mehr verbinden muss.

Die Geschäfte haben so kleine Markierungen. Diese bedeuten, dass jemand dorthin möchte. Und zwar aus irgendeinem gelben Wohnhaus möchte jemand dorthin.

Ist das entsprechende Auto dann vor Ort, sammelt es den Marker ein und bringt es nach Hause. Dadurch bekommt man einen Punkt. Diese werden oben rechts am Bildschirm gezählt.

Im weiteren Verlauf des Spieles kommen dann noch weitere Farben hinzu. Da ich nicht genug Fahrbahn hatte, musste ich das ganze erstmal irgendwie verbinden.

Regelmäßig bekommt man dann Upgrades. Das sind Pakete mit mehr Fahrbahnen und noch extra wie Kreisverkehren, Ampeln, Brücken oder Autobahnen.

Ich habe diesmal die Ampel gewählt und konnte damit ein rotes und gelbes Netz schaffen. Durch die Ampel ist der Verkehrsfluss dann auch gar nicht so schlecht. Die paar roten Autos sind noch verirrt, weil ich mittendrin die Fahrbahnen neu verlegt habe.

Die zwei getrennten Netze haben wunderbar funktioniert.

Und dann kamen noch die hellblauen Häuser dazu. Diese konnte ich noch in einem komplett getrennten Netz anschließen.

Für das dunkelblaue Haus und Ziel hatte ich aber nicht mehr genug Fahrbahnen zur Verfügung. Ich konnte das also nicht so getrennt bauen.

Ich musste jetzt also irgendwie das an das bestehende Netz anschließen.

Ich habe dann noch ein paar Kreisverkehre und Ampeln bekommen, diese habe ich auch eingebaut. Das oben wurde dann zur Hauptstraße, die Blechlawine floss sogar noch ziemlich gut.

Dann kamen noch immer mehr dazu, noch eine weitere Farbe. Das eine rote Gebäude wurde vergrößert und hatte dann noch mehr Ansturm. Ich habe versucht ein paar Routen zu optimieren, mehr Kreisverkehre zu bauen. Man kann aber schon erkennen, dass auf den grünen Zielen ziemlich viele Marker sind, die nicht abgeholt wurden.

Da das grüne Wohngebiet in der unteren rechten Ecke nur sehr umständlich mit dem Ziel in der oberen linken Ecke verbunden ist, kamen die Autos dort nicht rechtzeitig hin, um alle Marker abzuholen.

Und damit endete dann auch das Spiel.

Man versucht immer möglichst weit zu kommen, aber irgendwann erstickt jede Stadt im Verkehr. Das Ziel ist es, möglichst lange durchzuhalten.

Interpretation

Das Spiel an sich ist sehr lustig, man kann immer wieder abreißen und die Fahrbahnen neu verlegen. Wenn sich irgendwo die Autos stauen, dann muss man sich etwas neues überlegen. In dem obigen Fall hätte ich wohl irgendwann mal die Autobahn auswählen sollen und eine Brücke zwischen zwei Punkten schaffen sollen. So hätte ich das grüne Wohngebiet besser an das grüne Geschäft anbinden können.

Ich sehe das Spiel aber auch als eine Art interaktive Kritik zum reinen Autoverkehr. Man kann spielerisch sehen, wie ineffizient reiner Autoverkehr ist. Man sieht auch, wie viel Fläche für Fahrbahnen nötig sind, damit die Autos zu ihren Zielen kommen. Die Wege sind auch nicht besonders lang, man kann in der Totalen der Stadt noch die einzelnen Autos erkennen. Es werden also nur sehr kurze Strecken zurückgelegt.

Auch wohnen die Autos in großen Garagen, das sollen wohl Einfamilienhäuser sein. Diese führen zu einer niedrigen Bevölkerungsdichte und haben entsprechend dann den Bedarf an mehr Transportwegen pro Fläche.

Die Häuser und Ziele sind häufig an gegenüberliegenden Enden der Stadt. Das ist eher bekloppt, dadurch werden die Wege lang und die Autos müssen quer durch die Stadt fahren. Man kann zwar die Straßen neu verlegen, die Häuser und Gebäude aber nicht. In einer echten Stadtplanung brauchen neue Straßen Jahrzehnte, und entsprechend ziehen die Leute dann auch um. Ganz so statisch sind die Häuser real dann auch wieder nicht.

Es zeigt aber sehr schön, dass die unimodale Stadt (eine Stadt mit nur Autos) nicht funktionieren kann. Auch wenn viel Verkehr nach viel Mobilität aussieht, braucht es nicht immer mehr Verkehr, damit alle an ihre Orte kommen können.