Lieber öfter Klingeln

In letzter Zeit hatte ich immer wieder Variationen von der gleichen Situation: Ich fuhr mit dem Fahrrad auf einem gemeinsamen Geh- und Radweg. Auf diesem Weg ging eine Person mit Hund an der Leine, aber komplett auf der rechten Hälfte. Ich habe mit angemessener Geschwindigkeit zum Überholen angesetzt. Als ich fast auf gleicher Höhe war, zog der Hund plötzlich nach links rüber. Ich musste ausweichen oder komplett stehenbleiben.

In zwei Fällen wurde ich dann von der Person angepampt, dass ich doch klingeln sollte. Ich habe dann über die Wut im Schreck hinweggesehen und ein ruhiges Gespräch gesucht. Ich hatte nämlich schon mit Motivation auf das Klingeln verzichtet: Wenn man klingelt, obwohl Platz ist, regen sich andere Leute darüber auf. Auch schrecken sie häufig zusammen und wechseln teilweise kopflos die Seite des Weges, was die ganze Situation schlimmer macht. Um das zu vermeiden, fahre ich einfach angemessen vorbei.

Bei Hunden ist es aber anders. Ich habe wenig Erfahrung mit Haustieren, von daher kann ich das selbst schlecht einschätzen. Die Hundehalter*innen möchten aber lieber, dass man immer klingelt. So können sie rechtzeitig die Leine kurz nehmen oder besonders auf ihren Hund achten. Es erzeugt für sie großen Stress, wenn plötzlich ein Radfahrer da ist, und sie dann panisch nach dem Hund schauen müssen.

Von daher habe ich aus dem Gesprächen mitgenommen, bei Personen mit Hund einfach immer aus hinreichend Entfernung zu klingeln. Auch wenn manche Personen dann schreckhaft Gewehr bei Fuß stehen, scheint es insgesamt der bessere Weg zu sein. Wenn man aus großer Entfernung klingelt, ist es auch nicht so sehr ein wegklingeln. Ein paar Leute werden sich wahrscheinlich noch immer ärgern, aber man kann es auch nicht allen rechtmachen.