Leder bedeutet nicht unbedingt Leder

Früher hatte ich einen Ledergürtel, der wirklich lange gehalten hatte. Der hatte auch nach Jahren nur geringe Abnutzungseffekte:

Allerdings waren die Abdrücke von der Schnalle schon nicht mehr so ansehnlich. Zumal auf der Schnalle auch Armamy stand, der war also klar eine billige Fälschung.

Von der Innenseite war das einfach die Fleischseite vom Leder, nur ein bisschen abgeschliffen.

Ich wollte mir mal einen neuen Gürtel kaufen, und suchte etwas naiv nach Ledergürteln. Ich fand einen günstigen, bei dem mir die Schnalle gefallen hatte. Wirklich genauer hatte ich nicht hingeschaut, ich bin davon ausgegangen dass das schon alles grob gleich ist. Und von außen sah der Gürtel auch erstmal ganz okay aus.

Innen stand dann allerdings das Detail, auf das ich hätte achten sollen: Obermaterial aus beschichtetem Leder.

Man sieht auch gar keine Nähte. Das hätte auch schon eine Warnung sein sollen. Der Gürtel besteht also aus einem irgendwie gearteten Kern, auf den dann ein oben ein Stück Leder gepackt worden ist. Und darauf dann noch eine Beschichtung. Über die Jahre hat der Gürtel echt gelitten und sah entsprechend abgenutzt aus:

Die Löcher sind ziemlich ausgefranst. Und auch das Innenleben kam innen zum Vorschein. Das ist irgendwas textiles darin. Das Obermaterial ist so dünn, dass es abgebrochen ist.

Mit diesem Wissen konnte ich dann nach einem Gürtel suchen, der komplett aus Leder ist. Aber das ist gar nicht so einfach. Denn man findet bei dem Suchbegriff dann auch noch die Begriffe »PU-Leder« und »Veganes Leder«. Das ist alles Lederimitat aus Kunststoff. Hat seine Berechtigung, ist aber für einen Gürtel einfach nicht so stabil, wie ich das gerne hätte. Aber wenn man weiß, wonach man sucht, kann man auch das richtige finden.

Und der ist jetzt genäht und sollte was länger halten und nicht so schnell verschleißen, wie der letzte.

Mal schauen, wie sich das so entwickelt.