Lange Wartezeiten an Kreuzungen der Militärringstraße

Wenn ich mit dem Fahrrad nach Köln ins Büro fahre, nehme ich inzwischen meist einen Route entlang der L 34 Militärringstraße. Das ist eine Ringstraße um Köln herum und hat einen baulich getrennten Radweg, der auch etwas von der Fahrbahn abgesetzt ist. Die Oberflächenqualität ist eher schlecht, und Licht gibt es dort auch nicht. Trotzdem ist das angenehmer zu fahren als sich durch die Siedlungen zu schlängeln. Die Straße hat einige fette Kreuzungen mit den Achsen, die in die Stadt führen. Eine dieser furchtbaren Kreuzungen ist mit der B 265 Luxemburger Straße. Da kommen vier Richtungen zusammen, und parallel läuft auch noch die Bahntrasse. Meine Fahrtrichtung ist mit roten Pfeilen entlang des blauen Radwegs markiert.

Die Kreuzung hat von jeder in jede Richtung Aufstellflächen und auch noch drei freie Rechtsabbieger. Die Ampelphasen sind häufig so, dass nur Autos aus einer Richtung Grün haben, und der Radweg hat dann entsprechend Rot, weil die Linksabbieger kreuzen.

Die jeweiligen Phasen sind häufig auch sehr lang. Das macht man, damit der Durchsatz möglichst hoch ist. Denn zwischen jeder Phase müssen alle Ampeln eine gewisse Zeit Rot zeigen, die sogenannte Zwischenzeit. Diese Zeit ist unabhängig von der Länge der Grünphase, sodass man diese möglichst lang machen möchte. Dummerweise sind nicht immer von allen Richtungen so viele Autos dort, gerade am späteren Abend bei meiner Rückfahrt. Damit steht man dann teilweise ewig dort, während effektiv niemand fährt. Das ist sehr frustrierend.

Und noch schlimmer ist die Bahntrasse daneben. Denn wenn da eine Bahn fährt, darf natürlich kein Kraftverkehr in diese Richtung unterwegs sein. Jedoch scheint die restliche Ampelanlage nicht so wirklich zu wissen, dass die Schranken gerade unten sind. Somit dürfen dann noch nicht einmal gewisse Richtungen fahren, die im Prinzip frei wären. Alles steht, niemand fährt.

Man könnte diese Ampel bestimmt viel feiner takten, dafür fehlen aber vielleicht mehr Kontaktschleifen im Boden. Und natürlich der Wille, hier etwas zu verbessern.

Eine ähnliche Kreuzung gibt es dann auch mit der B 264 Dürener Straße. Bei der Kreuzung muss ich einmal diagonal queren. Das dauert auch immer sehr lange. Und die zweifach querende Bahntrasse überfordert diese Ampelschaltung auch wieder.

Wenn die Bahn fährt, kann der Kraftverkehr nur die Beziehung zwischen Nord und West befahren. Allerdings kann der Radverkehr dort alle Richtungen befahren. Die Radverkehrsampeln werden aber nicht Grün, solange sie das für den Kraftverkehr nicht werden. Und der Kraftverkehr hat Rot, wenn die Schranken unten sind. Somit steht man da mit dem Fahrrad dumm rum, obwohl ich schon längst Richtung Norden in den Stadtpark hätte fahren können.

Immerhin bieten diese lange Standzeiten an den Ampeln Potential für Gesprächen mit anderen Radfahrer*innen, die ebenfalls von der Ampelschaltung genervt sind. Autofahrer*innen haben das nicht, die sitzen isoliert in ihren Autos und können keinen Kontakt zur Außenwelt aufnehmen. Schade eigentlich.