Kurvenradien steuern Geschwindigkeiten

In Bonn-Holzlar gibt es eine Kreuzung, eine nach rechts abknickende Vorfahrtsstraße, die sogar noch einen freilaufenden Rechtsabbieger hat. Das ganze sieht dann in der Kurve ungefähr so aus:

Die ganze Stelle sieht ziemlich einladend aus, um schnell zu fahren. Es ist dort auch eher Gewerbegebiet. Von der anderen Seite aus gesehen sieht man diesen Rechtsabbieger so:

Dem Kurvenradius zu Urteilen sieht das nach 50 km/h Höchstgeschwindigkeit aus. Und viele Autofahrer sind in dieser Kurve auch recht sportlich unterwegs. Man kann wunderbar nach beschleunigen, während man nach rechts lenkt.

Das Problem sind dann aber die Fußgänger, also Leute, die sich dort ohne Auto bewegen wollen. Möchte man nicht extra über diese Verkehrsinsel die Fahrbahn überqueren, so geht man etwas abseits der Kurve über die Fahrbahn:

An dieser Stelle kann man allerdings gar nicht einsehen, ob da ein Auto kommt. Man kann es hören, aber dann ist es meist schon zu spät. Bei weniger Geschwindigkeit wäre das bestimmt besser möglich. Und siehe da! Wenn man einmal auf das Verkehrszeichen schaut, so gilt dort sogar 30 km/h:

Und auch von der anderen Seite ist dort so ein Verkehrszeichen:

Da die Fahrbahn aber so breit angelegt ist, die Kurvenradien mit hoher Geschwindigkeit befahrbar sind und sogar noch ein kompletter Trennstreifen in der Mitte ist, lädt die Fahrbahn einfach zum Schnellfahren ein. Wirklich beachtet werden die Höchstgeschwindigkeiten dort nicht.

Es zeigt leider sehr deutlich, wie wichtig eine bauliche Einschränkung der Höchstgeschwindigkeit ist, damit sie auch eingehalten wird. Die Kurvenradien und Fahrstreifenbreiten müssen kleiner sein, damit sich eine niedrigere Geschwindigkeit für die Autofahrer auch richtig anfühlt.