Konkretes Beispiel für Tracking über Geräte hinweg
Die Datenschutzgrundverordnung hat in meiner Lebenswirklichkeit vor allem dafür gesorgt, dass man systematisch mit Datenweitergabeeinwilligungen belästigt wird. Dadurch stimmt man eh wieder allem zu und wird durchleuchtet, nur mit zusätzlichen Schritten. Als ich eine Webseite besuchte und meine Frau passende Werbung kam, fühlte ich mich bestätigt in dieser ganzen Verarsche.
Ich hatte zu Elektroautos recherchiert. Es ging um die These, ob irgendein Hersteller einen Kombi als reines E-Auto anbietet. Und da bin ich auch auf die Webseite von Renault gegangen, am 6. April war ich dort drauf:
Wir hatten dann die Woche drauf Post. So eine tolle hochglanz-Werbebroschüre von genau dem Auto, was ich auf der Webseite angeschaut hatte.
Das Schreiben ist auf den 10. April datiert, das ist kein Zufall mehr. Das ist eine offensichtliche Marketingkampagne, die die Konversion erhöhen möchte.
Sehr interessant ist dann weiter unten der Hinweis, dass die Daten von der Firma Weltbild stammen. Da hat meine Frau irgendwann mal etwas bestellt.
Aber die Sache ist ja, dass ich mit meinem Rechner auf die Renault-Webseite gegangen bin und meine Frau dann die Werbung bekommt. Das bedeutet also, dass irgendwie mein und ihr Rechner von irgendwelchen Werbe- und Analytiknetzwerken verknüpft worden sind. Das könnte sein, weil wir meist die gleiche IP-Adresse haben. Einzelne Firmen können das womöglich auch verfolgen, weil wir uns Links teilen, die dann häufig auch noch Tracking-Informationen enthalten.
Nehmen wir mal einen Amazon-Link:
https://www.amazon.de/Faber-Castell-119065-Bleistift-Castell-9000/dp/B000I5MNC0/ ref=sr_1_2 ?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ &crid=1FGKZJZJKF3M3 &dib=eyJ2IjoiMSJ9.CLRUiEXWqsRcGC1aJ4AqI_zPtZsRfUF3Hj24HQRgSYMYaqHDShyk5UnzCv6UNMj_zT1BQdTQnpsSvFVVOD1NsrGoNOLzyQ2AV0B0tuC7Ey3oMFSwWrcIreJWUMUqv86nx68Dx5DT_lMnA4m0h6m8Cq5VXjVXCWoZ_FSQYbEUuf4d61am0FmydigfcKcY6EQZ8aRG4hgnpH9hFd3HtiEBGhhdbv4HjBhvmlQd5g9Pe2wAak7wcSdGMsxb5n3oGeAqWTeGwth1o2fdMWTUmfggg-Io1u7NqeQY0QnxjQaUI_Q.D1P0Usc3VncI47l_dxeon_CLLC_c7hraTl0fO5epoMU &dib_tag=se &keywords=faber+castell+9000 &qid=1714655269 &sprefix=faber+castell+9000,aps,108 &sr=8-2
Die eigentliche URL ist nur die erste Zeile. Der Rest ist einfach nur Kram, mit dem ich als Nutzer verfolgt werde. So ist da im Parameter keywords
oder sprefix
meine Suchanfrage enthalten. In qid
steht wohl meine »query ID«, also eine Nummer meiner Suchanfrage. Da ich in meinem Amazon-Konto eingeloggt bin, kann Amazon nun verfolgen, wem ich den Link geschickt habe. Damit kann Amazon Beziehungen herstellen. Und wenn dann noch irgendwo ein Häkchen gesetzt war, dass sie das mit Partnern teilen dürfen, dann ist diese Verbindung bei den Werbenetzwerken halt drin.
Wir könnten jetzt beim Weltbild-Verlag der Datennutzung widersprechen. Aber die Frage ist, wie viele dieser Arten jetzt eh schon überall verteilt sind. Ich habe ehrlich gesagt auch wichtigere Dinge zu tun als mich darum zu kümmern, nicht verfolgt zu werden.
Das ist jetzt ein Fall, bei dem es offensichtlich war. Ich will gar nicht wissen, an vielen anderen Stellen ich derartiger Manipulation ausgesetzt bin.