Kohäsion und Kopplung bei Dateiverwaltungsprogrammen

Es gibt diverse Programme, die nur mit einzelnen Dateien arbeiten. Sei es einfache Texteditoren, oder ein PDF-Betrachter. Man organisiert seine Dateien unabhängig von diesen Programmen. Das bedeutet auch, dass man in Verzeichnissen diverse Dateien mischen kann. So kann ich da eigene geschriebene Briefe als LaTeX- oder LibreOffice-Dokumente mit eingescannten PDF-Dateien mischen. Wenn ich noch Fotos habe, kann ich die auch noch beilegen.

Dann gibt es aber auch Programme, die die Daten in einer Datenbank verwalten wollen. So haben Obsidian oder Logseq jeweils ein Verzeichnis, innerhalb derer sie arbeiten. Meine Fotoverwaltung Digikam hat auch ein eigenes Verzeichnis, das sie kontrolliert. Diese Programme sind allerdings offen, man kann die Dateien in dem Verzeichnis dann auch noch mit anderen Programmen bearbeiten.

Aber wenn ich die Protokolle von den Sitzungen des Radentscheides anschaue, wird es irgendwie unübersichtlich. Ich schreibe die Protokolle bei mir in Obsidian in Markdown. Dann exportiere ich die als Word-Datei, um sie per Slack mit den anderen Aktiven zu teilen. Und wenn jemand anderes Protokoll schreibt, dann wird das entweder als Textbeitrag in Slack geteilt, oder als Word- oder PDF-Datei geteilt. Diese Dateien kann ich dann herunterladen, aber nicht in Obsidian sinnvoll einfügen. Ich kann sie versuchen zu konvertieren oder das PDF einbinden, aber das ist nicht das gleiche.

Und so habe ich meine Exporte und die heruntergeladenen anderen Dokumente in einem Ordner liegen. Das Datum ist im Dateinamen, so ist das angenehm sortiert. Ich nutze dann verschiedene Programme um die Markdown-, Word- und PDF-Dateien anzuzeigen.

Ich muss mich also entscheiden, was mir wichtiger ist. Will ich die Kohäsion zwischen Dateien, die logisch zusammengehören? Dafür verliere ich dann allerdings integrative Effekte durch Programme mit Dateiverwaltung. Oder will ich lieber ein Wissensmanagement wie Obisidan oder Logseq nutzen, habe dann jedoch weniger Kohäsion zwischen verschiedenen Datenarten, die aber logisch zusammengehören? Wenn ich alle Markdown-Dateien zusammen und alle PDF-Dateien an anderer Stelle zusammen gruppiere, dann habe ich ungewollte Kopplung zwischen Projekten und Anliegen, nur weil sie zufällig das gleiche Dateiformat haben.

Eine digitale Bibliothek mit Calibre ist zum Beispiel auch schick, jedoch gibt das Programm dann das Dateiformat vor. Dort kann ich auch PDF-Dateien importieren, so richtig rund läuft das dann aber auch nicht. Wenn ich aber nur einen Ordner mit PDF-, EPUB- und MOBI-Dateien habe, wird das nicht so schön präsentiert. Allerdings kann ich einfach mehrere Bibliotheken für verschiedene Themen aufbauen.

Aktuell habe ich die Dateien eher nach Projekt als nach Typ sortiert. So richtig zufrieden bin ich damit aber auch nicht, weil Obisidan so nicht das volle Potential ausschöpfen kann. Mal schauen, wie sich das noch so entwickelt.