Kennzeichen automatisiert verpixeln – wohl nicht einfach möglich

Immer wenn ich unterwegs von Straßen Fotos mache, können dabei Autos mit Nummernschildern auf dem Bild sein. Auch wenn es für mich nicht möglich ist dazu die Person ausfindig zu machen, gelten die Kennzeichen wohl doch als personenbezogene Daten. Entsprechend ist es dann etwas, das ich lieber auf meinem Blog rausnehme. Ich nutze Shutter um die Kennzeichen und Gesichter zu verpixeln. Dabei muss ich immer die Bildbereiche selbst wählen und das ganze händisch verpixeln.

Es wäre so praktisch, wenn das irgendwie automatisch gehen würde! Und so habe ich nach Programmen geschaut, die das machen. Letztlich muss man dazu nur die Eckpunkte der Kennzeichen finden, das Verpixeln ist dann schnell gemacht. Die Erkennung kann entweder mit klassischen Bildverarbeitungstechniken geschehen, oder mit Maschinenlernen. Man findet allerhand Anleitungen und Programme im Netz. Allerdings war keines davon wirklich nutzbar. So gibt es zwar understand-ai/anonymizer, allerdings nutzt das Projekt TensorFlow 1.11.0 und ist damit hoffnungslos veraltet. Wahrscheinlich nutzt es noch Python 2.

Bei der klassischen Variante mit OpenCV habe ich move-lab/openLPC gefunden, das nutzt allerdings Python 2 und ist somit auch heutzutage nicht mehr sinnvoll nutzbar. Man könnte das jetzt portieren. Aber ob das dann hinreichend gut funktioniert, weiß ich nicht.

Das Problem mit neuronalen Netzwerken ist dann immer, dass sie Trainingsmaterial brauchen. Und das ist schwer zu sammeln. Weil es schwer ist, lassen sich Leute das bezahlen. Und somit wird das ganze dann schnell zu einem kommerziellen Projekt. Sucht man nach »license plate blur API«, findet man ziemlich viele Dienstleister, die das anbieten. Allerdings kostet das dann direkt Geld. So wirklich lohnen würde sich das für mich nicht, schätze ich. Da kann ich dann auch einfach weiter das ganze händisch nutzen. Für Videos wäre es interessant, aber dann wird das auch schon ziemlich teuer.

Und somit bleibt es einfach ein Problem für mich. Ich finde es manchmal total nervig, dass überall in der Öffentlichkeit personenbezogene Daten herumstehen und man nicht einfach ein Foto machen und direkt hochladen kann. Aber bei allem Frust bevorzuge ich unsere Datenschutzgesetze gegen die unkontrollierte Weitergabe von ebenjenen Daten. Und damit nutze ich dann erstmal weiter Shutter.