Jeden Tag Pizza in der Schule (2007)

In meiner High School in den USA hatte ich jeden Tag den gleichen Studenplan:

  1. College Algebra
  2. Men's Physical Education 2
  3. Advanced Physics
  4. Advanced Chemistry/College Chemistry
  5. American History
  6. English 1
  7. Speed and Drama

Zwischen der fünften und sechsten Stunde gab es Mittagessen in der Schulkantine. Und da gab es auch jeden Tag das gleiche Essen.

Jeden Tag gab es Pizza. Und zwar hatte die einen dreitägigen Zyklus. Die Pizza wurde auch nicht auf einem Steinofen gebacken, sondern in einem Konvektomaten aufgewärmt. Am ersten Tag war die Pizza dann immer etwas labbrig. Am zweiten Tag war die Pizza dann okay. Und am dritten Tag war sie ziemlich trocken und etwas zu lange im Konvektomaten gewesen. Aber es gab etwas Auswahl, so konnte man zwischen Pizza mit und ohne Salami auswählen.

Dann gab es noch Hamburger. Die waren jeweils in Alufolie gewickelt und standen auf einer Warmhalteplatte. Bei McDonalds oder Burger King ist man sich ja nicht so ganz sicher, wie frisch die Sachen sind. Bei mir da in der Schule war man sich aber sicher, dass die da schon ein paar Tage stehen. Das Brot hatte sich immer schon mit dem Fleisch verbunden, das war echt ekelhaft. Aber irgendwann konnte man einfach keine Pizza mehr sehen und hatte sich so einen Burger genommen.

Jeden Tag gab es noch ein anderes Aktionsgericht. Allerdings war da nicht so viel Variation drin. Mal war es eine Käsestange im Brot, mal waren es Mini-Chicken-Nuggets. Wahrscheinlich gab es noch ein oder zwei weitere davon, erinnern kann ich mich allerdings nicht mehr.

Ganz ohne Grünzeug war die Theke allerdings nicht. Es gab noch traurige Styropor-Schüsselchen mit einer halben Handvoll Salatblättern, aber ohne Mais, Tomaten oder anderen Dingen, die ich heutzutage in einen Salat tun würde. Dafür konnte man das Grünzeug dann in Jogurtdressing ertränken, bis da auch nichts mehr gesund dran war.

Das war echt traurig. Und die Frauen, die das Essen serviert haben, gaben sich bestimmt alle Mühe, die sie konnten. Es war wahrscheinlich ein systemisches Problem mit wenig Geld vom Schulträger oder so.

In Deutschland hatten wir in der Schule auch so furchtbares Essen, da konnte ich mir allerdings noch vernünftige Brote mitnehmen. In den USA ging das nicht, wir hatten nur weißes Toast zuhause. Nimmt man das ungetoastet mit, kann man das fast nicht essen. Und wenn man es toastet, dann ist das bis zur Mittagszeit auch schon schrecklich weich und pampig. Käsecracker mitnehmen ging noch mit am besten, aber das ist ja kein Mittagessen.

Vielleicht hat diese Erfahrung dafür gesorgt, dass ich auch heute noch ständig Pizza essen kann. Wahrscheinlich hat es das einfach so als ein Grundnahrungsmittel etabliert wie bei den Asiaten den Reis. Den hatte ich nach vier Wochen in China auch nicht mehr als besonderes wahrgenommen sondern einfach so wie in Deutschland das Brot.

Gesund war das aber alles nicht, überlebt habe ich es aber trotzdem ohne Übergewicht anzusetzen.