Fahrradabstellanlagen in Holzlar

Hier in Bonn-Holzlar gibt es ein paar Geschäfte, vor allem aber zwei Supermärkte. So wirklich viel los ist aber nicht, schließlich liegt es zwischen Bonn und Sankt Augustin. Auf der Open Street Map sieht man ganz gut, dass die meisten Leute wohl eher in eine der Städte fahren würden.

Entsprechend haben die meisten Leute hier ein Auto. Die Läden in der Paul-Langen-Straße werden eher nur von Autofahrenden und Zufußgehenden besucht. Radfahrende findet man hier weniger, und aufgrund der fast überall fehlenden Fahrradabstellanlagen wird auch fast niemand damit anfangen.

Ich habe mir mal den Spaß gemacht die Anlagen oder das Fehlen zusammenzustellen.

Die Guten

Zuerst die guten Abstellanlagen, die ich auch gerne nutze.

Lidl

Die Besten hat einfach Lidl. Da ist eine große Zahl, tolle Bügel. Da kann man einfach perfekt mit einem Lastenrad hin. Auch mit Anhänger ist das kein Problem. So muss das!

Und dort ist auch ein riesiger Parkplatz für Autos, aber mit dem Rad ebenfalls sehr gut. Wenig verwunderlich wird der Fahrradständer auch gut genutzt.

Penny

Der Penny hat ebenfalls einen brauchbaren Ständer. Der ist nicht ganz so toll, aber ich kann mein Rad bequem anschließen.

Felgenkiller

Dann gibt es noch ein paar Läden, die aus der Zeit gefallene Fahrradständer haben.

Post

Bei der Post gibt es in der Seitenstraße direkt vier Parkplätze vor dem Geschäft.

Und direkt an der Hauptstraße nochmal drei weitere Stellplätze.

Man kann sie im obigen Bild schon erkennen, es gibt genau zwei Fahrradständer, die noch älter sind als ich.

Diese Dinger nennt man Felgenkiller. Dort soll man sein Vorderrad reinstellen. Das Fahrrad bleibt dort auch stehen, jedoch wirken große Kräfte auf die Felge. Durch Wind oder gegen das Fahrrad laufende Personen wirkt ein Drehmoment im Ständer. Da das Vorderrad allerdings nur wenige Zentimeter dort drin steht, sind die Kräfte um ein Vielfaches höher. Das Laufrad verbiegt und läuft nicht mehr rund. Hochwertige Fahrräder werden in der Regel dort nicht reingestellt.

Aus dem Wikipedia-Artikel zu Waschbeton kann man entnehmen, dass das Material um 1970 sehr beliebt war. Es könnte gut sein, dass diese Fahrradständer noch aus jener Zeit stammen.

VR-Bank

Die Volksbank hat einen Parkplatz direkt vor der Tür. Dieser ist allerdings nur 360 cm tief und daher ragen da die Autos immer raus und stehen auf dem Gehweg. Da bin ich mit dem Bauordnungsamt in Kontakt, um da eine andere Lösung zu erwirken.

Für Radfahrer gibt es jedenfalls diese ebenfalls aus der Zeit gefallenen Felgenkiller. Die sind viel zu eng, um wirklich alle drei nutzen zu können. Und dann kann man sein Fahrrad nur mit dem Vorderrad anschließen. Das kann ich ebenfalls mit Faltschloss nicht nutzen.

Kiosk

Der Kiosk hat so lustige Betonwürfel direkt vor dem Ladenlokal. Die Autofahrenden parken daher einfach auf dem Gehweg, das ist auch total bekloppt von denen.

Für die Radfahrenden ist auch noch so ein Felgenkiller vorhanden. Man kann sein Fahrrad daneben stellen und den Rahmen an den Ständer anschließen. Aber so im Sinne des Erfinders ist das ebenfalls nicht.

Gar nichts

Und dann gibt es noch viele Geschäfte, die haben einfach nichts für Radfahrende.

Schneiderei

Die Schneiderei hat einen Parkplatz, aber nichts für Radfahrende. Laternen gibt es in der Straße zwar, der Gehweg ist jedoch zu schmal um sein Fahrrad dort behinderungsfrei abzustellen.

Schmuckladen

Der Schmuckladen hat ebenfalls nichts.

Waldcafé

Das Waldcafé, ein Falschparker Hotspot, hat zwar viele private Parkplätze, noch mehr öffentliche Parkplätze aber überhaupt nichts für Radfahrende. Die scheinen einfach nicht die Zielgruppe zu sein.

Pizza Mann

Der Lieferdienst, der eigentlich hauptsächlich eine Logistikzentrale ist, hat einen wunderbar großen Parkplatz für die Liefernden. Das ist auch wunderbar so, dann stehen die nicht immer behindernd auf Straße oder Gehweg, wie bei manch anderen Läden. Möchte man aber vor Ort essen, sollte man nicht mit dem Fahrrad kommen.

Apotheke, Schreibwaren, Optiker, Bäckerei, Metzgerei

Das Beste ist aber die Ladenzeile in der Paul-Langen-Straße. Dort gibt es Apotheke, Schreibwarengeschäft, Optiker, Bäckerei und Metzgerei. Kürzlich haben die Stadtwerke Bonn dort sogar noch eine Ladesäule eingerichtet. Meist stehen dort Verbrennungsautos, manchmal lädt dort tatsächlich ein Elektroauto.

Fahrradständer findet man vor keinem der Geschäfte.

Entlang der Straße findet man ein paar Laternen. Stellt man dort aber sein Fahrrad ab, bleibt nur noch 100 cm Gehweg übrig. Das muss man den Zufußgehenden auch nicht antun.

Aber Hauptsache eine ganze Reihe Parkplätze, die breiter als der Gehweg ist.

Fazit

In Holzlar ist man als Kunde mit Fahrrad einfach nicht eingeplant. Und die Leute in Holzlar fahren wohl auch kein Fahrrad. Was jetzt Ursache und Wirkung ist, weiß ich nicht. Am Lidl und Penny sind ja schon immer wieder Fahrräder zu sehen, das Potential ist schon da.

Post und Apotheke nutze ich manchmal zu Fuß, von daher passt das schon. Aber wenn ich mit dem Fahrrad schon unterwegs bin, halte ich nicht dort zwischen.