Gepäck im Fußraum des Autos

Autos werden gerne genutzt, um Lasten zu transportieren. Und dafür sind sie auch scheinbar sehr praktisch. Schaut man den Leuten allerdings mal zu, wo sie ihre Lasten verstauen, kann einem das aber merkwürdig vorkommen. Beim Fitnessstudio sehe ich immer wieder Leute, die ihre Sporttasche entweder auf dem Beifahrersitz, in dessen Fußraum oder hinter dem Fahrersitz in den Fußraum packen.

Zum Transport von Lasten ist doch eigentlich der Kofferraum da. Warum stellen die Leute ihre Dinge dann in den Fußraum, der eigentlich für Füße da ist? Bei den meisten Autos sind die Kofferräume so groß, dass kleine Gepäckstücke dort einfach nur herumpurzeln würden. Also jene Gepäckstücke, die auch locker in einen Rucksack oder eine Fahrradtasche gepasst hätten. Da es im Kofferraum meist keine Unterteilung oder Möglichkeiten zum Festziehen gibt, stellt man die Dinge dort hin, wo sie nicht weit herumrollen können. Der Fußraum hat genau die richtige Größe dafür.

Dann sind Kofferräume auch noch unpraktisch. Die hintere Autotür hat man schneller geöffnet als die Kofferraumklappe. Insbesondere das Schließen ist nervig gegen die Federn. Selbst wenn man ein Auto mit elektrischer Heckklappe hat, muss man ziemlich lange warten, bis man da an sein Gepäck kommen kann. Limousinen sind hier etwas besser als Kombis, da ist die Klappe etwas weniger schwer.

Wenn ich vom Fitnesstudio so über den Parkplatz schaue und den Leuten mit Sporttaschen oder Supermarkteinkauf zuschaue, halte ich die meisten Autos für falsch aufgeteilt. Die bräuchten keine fünf Sitzplätze und einen unorganisierten Kofferraum. Vielmehr bräuchten sie meist nur einen Sitz und Packfächer unterschiedlicher Größe.

Muss man wirklich mal Lasten transportieren, ist der Kofferraum auch schnell zu klein. Der in meinem Auto ist ungefähr 50 cm tief, da gehen zwei Kisten Getränke rein, oder ein paar Taschen. Beim Einkauf im Möbelhaus wird es dann schon schwer, da muss man die Sitzbank runterklappen. Das ist in größeren Autos aber auch so, da ist einfach wenig Platz im Kofferraum, sobald es sperrig wird. Hat man die Rückbank aber heruntergeklappt, kann man die Ladung nicht mehr sichern. Es bräuchte eine stabile Trennwand zwischen Laderaum und Fahrerkabine. Und viele Ösen, damit man die Ladung auch verzurren kann. Würde ich die Ladung wirklich sichern wollen, könnte ich also nur zwei Kästen Getränke in meinem Auto mitnehmen.

Mit einer Familie ändert sich das Nutzungsverhalten wohl schnell. Aktuell haben wir meist nur zwei Personen im Auto, dafür dann häufiger viel Gepäck oder auch Möbelstücke. Dafür wäre eigentlich so ein zweisitziger Lieferwagen praktisch, wie die Street Scooter von der Deutschen Post. Das wäre wirklich das praktische kleine Nutzfahrzeug. Denn wenn wir ohne Gepäck irgendwo hin wollen, nehmen wir den Bus oder das Fahrrad.

Vielleicht verstehe ich in 10 Jahren ja die üblichen Autos, aktuell wirken sie irgendwie immer ein bisschen am Bedarf vorbei konstruiert.