Falschparkerhotspots an der Siegburger Straße

Die Siegburger Straße in Bonn ist eine wichtige Verbindung für Radfahrende zwischen Beuel-Mitte, Beuel-Ost und Bechlinghoven, Holzlar, Sankt Augustin. Auf der nördlichen Seite ist ein Gehweg mit »Fahrrad frei«, auf der südlichen Seite ein Schutzstreifen. Weil damals der nördliche Gehweg in beide Richtungen mit dem Fahrrad freigegeben war, und es auf der Fahrbahn rau zugeht, fahren die meisten Leute weiterhin auf dem Gehweg in beide Richtungen. Mehr dazu im Artikel über die Siegburger Straße und dem Artikel über das Ende des Schutzstreifens.

Auf dieser wichtigen Straße gibt es direkt drei Falschparker-Hotspots nur innerhalb von Beuel-Ost. Am schlimmsten sieht es dann so aus:

Da ist ein kleiner Supermarkt, und die Leute parken einfach immer direkt vor der Tür. Einen richtigen Parkplatz hat der Supermarkt nicht, und in der Nebenstraße ist nicht immer Platz. Und die Leute wollen ja immer »nur mal kurz« etwas einkaufen. Dass dies eine wichtige Verbindung für den Radverkehr ist, scheint denen ziemlich egal zu sein.

Dann gibt es noch je einen Hotspot davor und dahinter. Ich habe die alle einmal auf dieser Karte von Open Street Map eingezeichnet:

Der im Westen sieht so aus: Da stehen immer wieder Fahrzeuge auf dem Gehweg.

Und auch im Osten gibt es noch eine Stelle, die Falschparker magisch anzuziehen scheint. Durch die Lüftungsgitter ist das dann ziemlich eng.

Ich möchte nochmal betonen, dass dies kein Radweg ist. Es ist ein Gehweg, bei dem der Radverkehr zu Gast ist. Radfahrende müssen hier mit Schrittgeschwindigkeit fahren, damit sie Fußgänger*innen nicht gefährden. Es ist also weder Radweg, noch offizielle Radroute.

Faktisch ist es das aber schon. Es ist eine sehr wichtige Beziehung zwischen Zentrum und Außenbezirken. Schaut man sich an, wie viele Radfahrende auf der Fahrbahn und auf dem Gehweg fahren, so findet man die Mehrheit auf dem Gehweg. Dies gilt für beide Richtungen, und das obwohl die Gegenrichtung gar nicht mehr freigegeben ist. Die Leute sind alle illegale Geisterradler, einfach weil auf der Fahrbahn fahren so furchtbar ist. Dies setzt schon den Rahmen, in dem die Stadt planen muss.

Kontakt zur Stadt

Hier schreibe ich wieder die Stadt an. Es scheint die Verkehrslenkung zuständig zu sein. Diese kann das noch immer an das Stadtplanungsamt weiterleiten.

E-Mail an verkehrslenkung@bonn.de am 29.01.2022

Sehr geehrte Damen und Herren,

entlang der Siegburger Straße, zwischen Gartenstraße und Maria-Montessori-Allee, ist die Radverkehrsführung bekannterweise nicht optimal. In beide Richtungen soll der Radverkehr die Fahrbahn nehmen, stadtauswärts gibt es einen (sehr schmalen) Schutzstreifen. Stadteinwärts ist der Gehweg freigegeben.

Faktisch fahren aber die meisten Radfahrenden in beiden Richtungen auf dem Gehweg. Dies liegt wahrscheinlich zum einen an den knappen Überholmanövern, die ein Fahren innerhalb des Schutzstreifens einlädt, zum anderen wegen dem zweifachen Wechsel der Straßenseite. Laut Beschilderung ist das nicht erlaubt, es fehlt das Zeichen 1022-10 in Gegenrichtung.

Im Rahmen des Ausbaus der A 59 soll die AS Pützchen entfallen und dort der Zweirichtungsradweg in dem Abschnitt deutlich verbreitert werden. Es soll also auch in Zukunft an einer Führung mit Zweirichtungsradweg auf der Nordseite der Straße festgehalten werden. Ich verstehe durchaus, dass im eingangs genannten Abschnitt der Siegburger Straße nicht genug Platz für einen durchgängingen Zweirichtungsradweg vorhanden ist, und die schönen Bäume dafür auch nicht gefällt werden sollen.

Zu der Enge auf dem Gehweg, den Geisterradlern und den Wurzelaufbrüchen kommen allerdings noch die Falschparker hinzu. So gut wie jedes Mal, wenn ich an dieser Stelle vorbeikomme, steht ein Auto vor Hausnummer 139 auf dem Gehweg, jemand steht entweder gekippt vor Hausnummer 121 (dem Supermarkt) oder vor der Hauswand vor Hausnummer 119. Dann steht auch häufig noch ein Auto vor Hausnummer 103. Ich habe eine Auswahl an Bildern angehängt.

Da dort auch Einfahrten sind, kann man nicht einfach den ganzen Gehweg mit Frankfurter Hüten oder Pollern absperren. Trotzdem kann vielleicht ein bisschen etwas erreicht werden, wenn zumindest vor dem Supermarkt Frankfurter Hüte angebracht werden? Ich bitte Sie zu schauen, ob dort mit einer baulichen Lösung das Falschparkerproblem gelindert werden könnte.

Mit freundlichen Grüßen

Martin Ueding

Am 31.01.2022 bekam ich schon eine Antwort von der Verkehrslenkung. Mein Anliegen wurde an das Tiefbauamt weitergeleitet, weil Frankfurter Hüte keine Verkehrseinrichtung sind, die die Straßenverkehrsbehörde (Verkehrslenkung) anordnen könnte. Eine bauliche Lösung wurde auch für sinnvoll gehalten, wobei natürlich die Prüfung durch das Tiefbauamt selbst erfolgt.

Keine Rückmeldung

Vier Monate habe ich dann nichts mehr gehört. Zufällig habe ich aus dem Stadtplanungsamt über den Poller für den ehemaligen Parkplatz erfahren, dass das Tiefbauamt gar keine Frankfurter Hüte verbaut. Von daher scheint das hier einfach nicht weiter verfolgt zu sein. Dann wird da halt weiter geparkt, kann man wohl nichts machen …