Erster Restaurantbesuch in Wuhan (2019)

Ich bin ungefähr mittags in Wuhan angekommen. Im Flugzeug hatte ich noch etwas von zuhause mitgebrachtes gegessen, und auch beim Umstieg in Beijing habe ich noch ein paar Snacks im Rucksack gehabt. In Wuhan wollte ich dann mal etwas richtiges essen gehen. Zusammen mit einem Komilitonen bin ich losgezogen, wir wollten einfach ein Restaurant in der Nähe suchen. Google Maps war ja gesperrt, also sind wir einfach mal so zu fuß los.

Wir sind die Straße lang und uns wurde schnell klar, dass wir gar nicht wissen, wie Restaurants eigentlich aussehen. Ein Ladenlokal schien nach Essen auszusehen, und da sind wir dann rein. Ich als Vegetarier und Allergiker hatte mir von einem chinesischen Kollegen vorher eine Karte machen lassen, auf der meine Ernährungseigenheiten erklärt sind.

Die habe ich dann übergeben und die Besitzer*innen des Restaurants kamen mit einem Aktenordner voller Essensfoto zurück. Sie haben uns alles gezeigt, was ich essen könnte. Und es dauerte nicht lange, und wir hatten fünf Gerichte zusammen. Da wir nicht wussten, wie groß die Portionen waren, haben wir das erstmal so genommen.

Die Lücken in der Kommunikation haben wir mit meiner Offline-Version von Google Translate überbrückt, das klappte auch erstaunlich gut. Kurze Zeit später hatten wir dann unser Essen, von dem ich aber erst später ein Foto gemacht hatte.

Dazu gab es noch grünen Tee. Den haben sie wohl ziemlich traditionell präsentiert. In einen kleinen Topf wurde ziemlich viel Tee gefüllt. Und dann schüttet man eine kleine Menge Wasser rein, lässt es ein paar Sekunden ziehen und füllt es direkt in eine winzige Tasse. So brüht der Tee nur ganz kurz, die große Menge lässt aber viel Aroma frei. Und der erste Aufguss wurde verworfen. Bei dem entfalten sich die Teeblätter, und früher war es aus hygienischen Gründen auch nötig, dass man die Blätter erst einmal abkocht.

Das Essen war sehr lecker, und wir sind papsatt wieder gegangen. Beim Bezahlen hat mein Komilitone versucht Trinkgeld zu geben, das ist in China aber verpöhnt. Wir konnten das noch gut auflösen, die Besitzer*innen schienen über den Besuch von zwei Europäern ziemlich überrascht gewesen zu sein. Wuhan ist keine besonders bekannte Stadt, zumindest vor SARS-CoV-2. Dabei ist allerdings es die fünftgrößte Stadt in China.

Für uns war es ein toller Einstieg in diese Reise.