Ein Lehrstück zu Backups

Gestern spät abends ereignete sich etwas, das man durchaus als Lehrstück für Datensicherungen im Allgemeinen sehen kann. Am frühen Abend habe ich meinen Arbeitscomputer, das ThinkPad, ausgeschaltet und mich an den Rechner für weniger produktive Tätigkeiten gesetzt. Irgendwann hatte ich genug vom „Hack & Slash" Spielen, wollte aber noch kurz etwas auf dem Laptop nachschauen.

Also habe ich das ThinkPad eingeschaltet und von der Dockingstation genommen. Es zeigte das Boot Logo „ThinkPad" und die Festplattenleuchte war konstant an. Doch dann änderte sich nach einigen Sekunden nichts. Verdammt.

Nach ein bisschen mehr Warten passierte auch nichts. Am nächsten Tag (also heute) bin ich wieder beim DLR und wollte eigentlich meine Arbeitsergebnisse zeigen. Also habe ich die SSD aus dem ThinkPad ausgebaut und in den Tower eingebaut. Gut, dass ich mir da ein ausreichend großes Gehäuse gekauft hatte. Als ich den Rechner gestartet hatte, konnte ich (mit ein wenig Nachschauen wie LVM zu mounten ist) meine Daten lesen. Ich habe sie in ein Archiv gepackt und per Email ins DLR geschickt. Somit also kein Problem.

Danach habe ich das ThinkPad einfach mal länger booten lassen. Nach einiger Zeit sagte es dann:

0201: Detection error on HDD2 (Mini SATA)

Press Esc to continue.

Also habe ich Esc gedrückt und dann sah ich tatsächlich den Linux Bootloader, der auf der großen SSD installiert ist. Ich wählte das Ubuntu aus und sah vor der Passworteingabe noch:

tpm_tls 00:05: A TPM error (6) occured attempting to read a pcr value

Hmm. Noch weiß ich nicht, was das heißen soll. TPM steht wahrscheinlich für Trusted Platform Module und daher klingt der Fehler eher nach Hardware. Das finde ich immer ziemlich unnötig.

Dann habe ich mal die mSATA SSD ausgebaut. Das ThinkPad ist schon ein sehr schönes Gerät. So konnte ich um spätabends mit dem Licht einer Schreibtischlampe und einem PH0 Schraubendreher einfach die Tastatur und die Handballenablage abnehmen. Dann die mSATA SSD ausgebaut und das ganze wieder zusammengeschraubt. Das hat vielleicht fünf Minuten insgesamt gedauert.

Danach startete das Laptop wieder. Es wollte zwar durch den Eintrag in der /etc/fstab noch die SSD einhängen und konnte daher nicht starten, aber das ließ sich im Rettungsmodus leicht beheben. Jetzt funktioniert das Laptop wieder einwandfrei und ich schreibe diesen Post in der Bahn zum DLR.

An dieser Stelle kann ich die Ruhe, die einem eine aktuelle Datensicherung in solchen Situationen gibt, nur empfehlen.