ebay möchte nicht mit Firefox
Immer mehr Webseiten funktionieren nicht mehr mit Firefox. Wir steuern wohl auf ein neues Monokultur-Internet zu, bei dem Google Chrome der neue Internet Explorer ist.
Früher, als ich klein war, das Internet hinter einem Modem versteckt war und der Internetzugang nach Minuten abgerechnet wurde, da war der Internet Explorer das Maß der Dinge. Einige Webseiten waren für Netscape optimiert. Jedenfalls stand unten bei Webseiten unten immer, für welchen Browser sie optimiert waren.
Angesichts inkonsistenter Größenberechnungen bei DIV-Margins konnte man es auch nicht so einfach richtig machen. Dazu kamen inkompatible JavaScript-APIs. Aber diese Zeit haben wir dann hinter uns gelassen.
Aber sie kommt zurück. Ich wollte neulich etwas auf ebay verkaufen. Bin also auf die Seite.
Und die Eingabe nach Produkt ging auch noch:
Ich bekam auch Kategorien vorgeschlagen.
Und dann sah ich eine Seite, auf der der Inhalt nicht lud.
Ich finde das generell so bescheuert. Wenn ich Webseiten baue, dann mache ich das ziemlich altmodisch. Bei mir wird das HTML serverseitig zusammengesetzt und kommt dann ohne JavaScript an. Der Browser kann es direkt darstellen, fertig. Modern sind jetzt aber Webseiten, die mit JavaScript im Browser zusammengesetzt werden. Und dazu muss der Browser erstmal ganz viel JavaScript laden, einlesen und verstehen. Und weil das so lange dauert, muss man die Besucher bei der Stange halten. Dafür zeigt man dann Platzhalter an. Die auch wieder eine zusätzliche Bibliothek brauchen und so die Ladezeit nur noch weiter verlängert.
Wenn es funktionieren würde und nur langsam wäre, könnte ich ja noch damit leben. Aber das tut es nicht. Und dann kommt da eine Fehlermeldung.
Ich kann euch nur sagen, dass »momentan« eben nicht stimmt. Das ist dauerhaft. Und »später noch einmal versuchen« hilft auch überhaupt nicht. Schaut man nämlich einmal in die Entwicklungswerkzeuge, sieht man da einen fetten JavaScript-Fehler:
Ich habe es dann mit dem Brave-Browser versucht, der auf Chromium aufbaut. Und da ging es dann:
Die ebay-Webseite geht also nur in Chrome aber nicht in Firefox. Das ist ein riesiger Konzern mit vielen Mitteln. Und sie testen ihre Webseite offensichtlich nicht in Firefox. Es ist ihnen schlicht egal. Und wenn immer mehr Webseiten nicht mehr in Firefox funktionieren, funktioniert Firefox für immer weniger Leute. Sie wechseln dann zu einem anderen Browser. Was den Marktanteil und Druck dann noch weiter senkt, ebay behält mit der Strategie dann selbsterfüllend Recht.
Allerdings unterstützt Firefox noch Manifest-V2 und damit vollwertige Werbe- und Trackingblocker. Brave Browser hat den direkt eingebaut, Browser wie Vivaldi unterstützen Manifest-V2 wohl noch eine Weile. Aber so richtig dauerhaft kann ich mir das dann auch nicht vorstellen, wenn Google die Unterstützung aus Chromium entfernt. Das Internet wird wohl perspektivisch eher mehr als weniger Werbung enthalten.