Defragmentierung in der S-Bahn

Möchte man in der Bahn mehrere zusammenhängende Sitzplätze finden, wird es schwer. Über den Wunsch eine Bahn zu Defragmentieren.

Früher, als Privatanwender noch Festplatten in Tower-PC mit Windows 98 genutzt haben, gab es die Notwendigkeit zu Defragmentieren. Neue Dateien werden immer in Lücken geschrieben. Wird eine Datei größer und passt nicht mehr in die aktuelle Lücke, so wurde ein zweiter Block irgendwo anders angelegt. Die Datei wurde so fragmentiert. Mit der Zeit bestanden die Dateien aus so vielen kleinen Fragmenten, dass das zusammensuchen dieser ziemlich lange dauerte.

Beim Defragmentieren wurden diese Stücke dann zusammengesetzt und an eine hinreichend große freie Stelle geschrieben. Das Programm dafür hatte eine sehr befriedigende Animation dafür, da habe ich gerne zugeschaut.

In der S-Bahn gibt es ganz viele Vierersitze. Die Leute setzen sich bevorzugt in einen freien Vierer. Ich kann das gut verstehen, man möchte möglichst viel Abstand zu fremden Leuten haben. In Aufzügen machen wir das ähnlich, geben den anderen Leuten Raum.

Allerdings sind die meisten Leute alleine unterwegs. Die setzen sich in einen Vierer und dann ist der sozusagen belegt. Mit der Zeit wird die Bahn voller, die anderen Vierer sind dann irgendwann voll. Dann setzt man sich in einen möglichst leeren Vierer. Soweit alles verständlich.

Kommt man zu zweit in eine relativ volle Bahn, findet man meist nicht zwei Plätze im gleichen Vierer. Man teilt sich dann auf oder bleibt stehen. Teilt man sich auf, sind danach die Sitzplätze auch belegt, die anderen Leute haben mehr Leute um sich herum.

Da habe ich den Wunsch die Gruppen zu defragmentieren. Wenn die Leute einfach nur tauschen würden, dann müsste niemand mehr Leute um sich haben, zusammengehörige Gruppen wären aber vereint.

Würde die Bahn von Anfang an kompakt besetzt, würde sich das Problem auch gar nicht erst ergeben. Allerdings wären Leute dann unnötig dicht gepackt, das mögen wir alle nicht. Von daher ist es unrealistisch. Der Softwareentwickler in mir hält es aber trotzdem für eine abstrakt schöne Lösung.

Das ganze ist wohl ein Nebeneffekt von meinem Beruf. Dort muss ich schauen, dass der Platz in Arbeitsspeicher der Grafikkarte nicht fragmentiert und nutzbar bleibt. Da gibt es verschiedene aufwändige Strategien um das sicherzustellen. Entsprechend habe ich dann auch im Alltag diesen Blick auf Dinge